Entwicker/Publisher: Rare/Nintendo
Einscheinungsdatum: 1991 (USA) / 1992 (Europa)
Genre: Rennspiel
Plattform: GameBoy
Super R.C. Pro AM ist ein klassisches Top-Down Rennspiel vom niemand anderem als Rare. Wem der Name Rare jetzt nichts sagt, der hat wahrscheinlich nicht viel N64 gespielt und kann auch mit der XBox der letzten Jahre nichts anfangen. Rare war einer der ganz großen Entwickler für Nintendo zu N64 Zeiten und hat legendäre Spiele wie Golden Eye, Perfect Dark, Conker und Banjo Kazooie erschaffen. Zu XBox360-Zeiten wechselte das Studio dann mit Eingen seiner IPs zu Microsoft. Nach einigen wirklich guten Spielen wie Viva Pinata wurde es ruhig um die legendäre Softwareschmiede. Heutzutage hat sie sich mit Sea of Sees für die MS Systeme wieder einen gewissen Ruf erarbeitet. Aber kommen wir zum Spiel.
Story
Natürlich wissen wir seit spätestens F-Zero GX dass Rennspiele auch eine Story haben können. Doch in diesem Fall ist dem nicht so.
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Gameplay
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Wie bereits erwähnt handelt es sich um ein klassisches Top-Down Rennspiel. Von diesen gab es damals eine ganze Menge auf allen möglichen Systemen. Einer der berühmtesten Ableger dürfte wohl Micro Machines sein.
Der Spieler sieht die Strecke und die Fahrzeuge aus der Vogelperspektive oder zumindest einer leicht isometrischen Sicht von oben.
Ziel ist es logischerweise das eigene Fahrzeug auf der Strecke zu halten, alle Extras mitzunehmen und somit als erster das Ziel zu erreichen. Wer unter den ersten Drei landet wird für die nächste Strecke qualifiziert. Die Größe der einzelnen Strecken variiert dabei ebenso wie die Anzahl der Runden.
Insgesamt fahren vier Fahrzeuge gegeneinander auf bis zu 24 unterschiedlichen Strecken, die allesamt mit verschiedenen Hindernissen, Bonusgegenständen und Postern ausgestattet sind. So ist es möglich auf der Strecke Raketen und Bomben aufzusammeln, um die konkurrierenden Fahrzeuge zu zerstören, sich selbst unverwundbar zu machen oder Ersatzteile mitzunehmen, die man nach dem Rennen in das Fahrzeug eingebaut werden. Zusätzlich ist es möglich Buchstaben auf der Strecke mitzunehmen, die das Wort Nintendo bilden. Gelingt einem dies, so erhält der Spieler einen neuen, besseren Rennwagen.
Unter den Hindernissen befinden sich Ölpfützen, Sandlöcher und Ähnliches. Kommt man von der Strasse ab wird man langsamer. Wird das eigene Fahrzeug zerstört verliert man kostbare Zeit bevor es auf der Strecke wiederhergestellt wird.
Das Alles ist schon erstaunlich komplex und macht gut Laune. Wer auf Top-Down-Racer steht wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen und auch mit der Spielzeit die hier geboten wird zufrieden sein.
Steuerung
Die Steuerung geht bei diesem Racer gut von der Hand. Vor allem wenn man bedenkt, dass einem nur zwei Buttons und ein Steuerkreuz zur Verfügung stehen. Aber viel mehr braucht man für diese Art von Rennspielen auch nicht.
Geht man mit zu viel Schwung in die Kurve beginnt der Wagen gefährlich zu sliden. Wer bremsen will geht einfach vom Gas. Das spielt sich so einfach und ist trotzdem anspruchsvoll genug dass man keinen der benötigten Siege geschenkt bekommt. Hier hat Rare wirklich gute Arbeit geleistet.
Design
Auch wenn der Gameboy kein Powerhorse und die Anzahl der unterschiedlichen darstellbaren Grautöne begrenzt ist, so ist es doch möglich ihm wunderschöne Grafiken zu entlocken.
Nun würde ich nicht so weit gehen, das Design des Spiels wunderschön zu nennen. Doch für das was es ist bietet es genug Abwechslung und ist sowohl die Fahrzeuge, als auch die Strecken wissen zu überzeugen.
Natürlich handelt es sich hier mehr oder weniger um weiße Strecken auf grauem Grund, die mit generischen Hindernissen und Bonusgegenständen versehen wurden. Doch mit den gegebenen Möglichkeiten wurde hier ein durchaus sehenswertes Spiel erzeugt.
Sound
Manch einen dürfte stören, dass sich die Motorengeräusche in dem Spiel wie die von elektronischen, ferngesteuerten Autos anhören. Doch für den Fall dass ich das noch nicht erwähnt habe. Das R.C. im Namen steht für Remote Controll – sprich: Ferngesteuert.
Somit passt also alles wieder zusammen. Dazu ist die Musik zwischen den Strecken recht gut, die Soundeffekte passend und auch wenn hier kein Meisterwerk der musikalischen Künste entstanden ist, so bildet es doch eine ganz nette Kulisse für ein Rennspiel über ferngesteuerte Autos.
Spielspaß
Top-Down Rennspiele sind im allgemeinen nicht so mein Genre, auch wenn ich mich an einige schöne Stunden mit Freunden und Micro Machines erinnere. Unabhängig davon konnte mich Super R.C. Pro AM ebenfalls überzeugen, bietet es doch alles was ich von einem Spiel dieser Art erwarte.
Es hat ein gutes Design und guten Sound und noch viel wichtiger einen sehr guten Umfang und einfach tolles Gameplay. Hinzu kommt ein 4-Spieler-Modus, was für den Gameboy alles andere als Standard ist. Meiner Meinung nach hat Rare hier einmal mehr gezeigt warum sie zu den Top Entwicklern für Nintendo Systeme galten. Wer also auf Rennspiele steht und wen es nicht stört dass wir hier keinen Formel 1 Flitzer durch die Kurven jagen kann bedenkenlos zugreifen. Dieses Spiel macht einfach Spaß.