Entwicker/Publisher: Technos Japan/Nintendo
Einscheinungsdatum: 1990 (Japan/USA) / 1991 (Europa)
Genre: Sportspiel
Plattform: GameBoy/NES
Nintendo World Cup gehört ja zu den Spielen die ich in meiner Jugend rauf und runter gespielt habe. Allerdings hatte ich damals dann auch sehr schnell den Trick raus wie mal schnell und einfach gewinnen kann – durchaus auch mal mit 20 Toren Differenz und mehr. Ob das heute noch so Spaß macht klären wir jetzt.
Story
Die japanische Version soll in den Halbzeiten eine Geschichte erzählen. Ich habe diese allerdings nie gespielt. Die europäische Version hat ganz einfach keine Story und diese wird dementsprechend auch nicht bewertet.
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Gameplay
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Hier haben wir leider schon das grüßte Problem des Spiels. Auch wenn die Idee eigentlich ganz gut ist und durchaus Potential hat, so ist der Einzelspielermodus einfach viel zu monoton geraten.
Schon nach kurzer Zeit sind die Mechaniken des Spiels klar und man wuselt über das Feld als wären die Gegner nicht vorhanden. Oder natürlich man faul sie alle weg und kümmert sich darum dass sie wirklich nicht mehr vorhanden sind.
Das mag kurzzeitig zwar ganz witzig sein, ist es auf lange Sicht allerdings nicht. Im Gegenteil. Bei 4 min pro Halbzeit wird das schnell mal monoton. Aber fangen wir doch von vorne an.
Das Spiel bietet 13 Mannschaften zur Auswahl. Die Reihenfolge der Gegner ist vorgegeben. Je nach Land variieren der Schwierigkeitsgrad und die jedem Anlauf immer gegen alle Gegner erneut spielen zu müssen. Das ist durchaus sinnvoll, da gerade die ersten Spiele die man sehr leicht mit riesigem Abstand gewinnt sehr monoton sind sich dies gegen Ende hin bessert.
Es gibt keine Karten. Das bedeutet man kann faulen wie man will und wenn man einen Spieler oft genug gefault hat, dann bleibt der auch am Boden liegen und spielt nicht mehr mit. Das heißt – die KI wird ihm ab und zu nochmal einen Ball zuspielen. Aber da er ja verletzt am Boden liegt kann er diesen nicht mehr annehmen.
Alles in allem hat das Spiel durchaus Potential und ich habe echt noch schöne Erinnerungen daran. Doch für heutige Verhältnisse ist es halt einfach zu monoton.
Steuerung
Nintendo World Cup bietet eine gute Steuerung, mit der man eigentlich alles umsetzen kann, was man zum Fußballspielen braucht. Uns das bei gerade mal zwei Buttons und einem Steuerkreuz.
Man kann passen, einen Pass anfordern, schießen, zum Schoß auffordern, einen Fallrückzieher durchführen, den Fall geschickt abnehmen oder faulen. All das einfach nur mit A und B.
Und mehr braucht es für das Spiel wirklich nicht. Sicher, für eine 09/10 oder gar eine 10/10 hätte es durchaus etwas raffinierter sein können. Aber das muss es nicht. Somit gibt es eine 08/10 für eine gute Leistung.
Design
Hmm, wie drücke ich mich jetzt hier am besten aus. Das Design an sich finde ich gar nicht so schlecht. Es ist ein wenig eintönig, aber ja, es ist Fußball und man rennt über ein Fußballfeld.
Mal ist das Feld voll Steine, ein anderes mal ist es rutschiges Eis. Aber es sind und bleiben die ewig gleichen Spieler auf immer ähnlichen Feldern.
Dafür kann das Spiel jetzt nicht unbedingt etwas. Aber am Ende des Tages vielleicht doch.
Den auch die Halbzeiten sind eigentlich immer gleich und zudem hat das Spiel technische Schwierigkeiten, die ich nicht auf die Hardware zurückführen würde. So verschmilzt der Kopf eines Spielers durchaus des öfteren mal mit dem Ball oder bei einem Faul wird aus den einzelnen Charakteren ein leckerer Spielersalat.
Alles in allem wird hier viel zu wenig geboten, auch wenn ich schon Schlechteres gesehen habe. Aber es ist und bleibt auf jeden Fall unter Durchschnitt.
Sound
Nachdem ich mir die einzelnen Musikstücke sowohl im Spiel als auch in der Halbzeit noch einmal angehört habe war ich doch glatt positiv überrascht. Sowohl die Hintergrundmelodien als auch die Soundeffekte sind sehr gut gelungen und tragen wohl viel dazu bei dass ich das Spiel, trotz seines monotonen gameplays, so positiv in Erinnerung habe.
- Klar, die Musikstücke sind sich alle sehr ähnlich. Doch sind sie auch schön actionreich, verspielt und gehen einem auch nach längerem Spielen nicht auf die Nerven. Hinzu kommen die Soundeffekte, die ebenfalls sehr gelungen sind. Faulen und schießen werden mit einem dashigen Geräusch gut in Szene gesetzt, Tore mit einem schrillen Piepen, dass an eine Pfeife erinnert und wenn man mal eine Aktion fordert die nicht durchgeführt werden kann, so bekommt man ein kleines *müp* als Feedback. Ich denke tatsächlich, dass der Sound das beste am ganzen Spiel ist.
Spielspaß
Hach ja, wie sehr habe ich das Spiel in meiner Jugend gesuchtet. Es wird daher wohl immer einen Platz in meinem Herzen haben. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache dass es kein besonders gutes Spiel und auch nicht gut gealtert ist. Die grafischen Probleme, wie halbe Spieler oder der ein oder andere Spielersalat wären ja noch verkraftbar. Aber diese Monotonie… nein, das ist echt nicht gut.
Zwar kann das Spiel mit den späteren Matches und dem steigenden Schwierigkeitsgrad etwas wieder gut machen. Doch alles in allem bleibt es doch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Ich vergebe hier eine 04/10, auch wenn es in meinem Herzen zumindest eine 06/10 wäre. Aber ich habe unser Wiedersehen leider nicht so genossen wie ich es gehofft hatte.