Review Comix Zone

Entwicker/Publisher: SEGA/SEGA

Einscheinungsdatum: 1995(USA) – 1996(EU)

Genre: Beat’em up

Plattform: Mega Drive, Gameboy Advanced, PC

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Story

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Comix Zone hat eine typische Story für einen Comic. Der Zeichner „Sketch“ ist gerade dabei einen Comic zu entwerfen, als ein Blitz einschlägt und, wie auch immer, den Bösewicht seiner Geschichte zu Leben erweckt. Dieser kommt direkt aus dem Comic gesprungen um seinerseits „Sketch“ in die Zeichnungen zu verbannen, wo dieser nun um sein Leben kämpfen muss. Um ganz sicher zu gehen, dass es dem unglücklichen Autor nicht gelingt aus der Geschichte zu entkommen, zeichnet der Bösewicht regelmäßig Gegner in die Geschichte, gegen die wir nun antreten müssen.

An unserer Seite, zumindest per Funk, befindet sich natürlich eine hübsche Frau, der wir helfen wollen ihre Welt vor der dunklen Seite der Comic-Macht zu schützen, während wir selbst versuchen, dem Comic zu entfliehen. Eine bessere Story hätte ein Spiel dieser Art nicht haben können, simpel, absurd, Comic.

Der Moment wenn du dabei bist einen Comic zu zeichnen und deine Bösewichte plötzlich lebendig werden
Story

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Gameplay

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Ebenfalls passend zu einem Comic ist das Gameplay. Wie es sich für einen klassischen Superheldencomic gehört wird hier geschlagen und getreten und Gegner werden mit einem ordentlichen „Bumm“ und „Kazumm“ in die ewigen Jagdgründe geschickt. Hierfür werden hauptsächlich drei Buttons verwendet. Einer dient zum schlagen, einer zum springen und der dritte kann nach Bedarf mit verschiedenen Funktionen belegt werden.

So prügelt man sich von einem Comicbild zum nächsten, bis man schließlich am Ende einer Welt auf einen Endgegner trifft und auch diesen ins Jenseits befördert.

Aufgelockert wird das Ganze durch simple Rätsel, wie das verwenden von Hebeln oder das sprengen von Türen. Hierzu hat man drei Fächer zur Verfügung, die mit den oberen drei Buttons des Controllers aufgerufen werden können.

Mit diesen können wir zum Beispiel unsere Ratte loslassen, die für uns unerreichbare Hebel bedienen oder Gegner unter Strom setzen (jupp, seit dem Blitz ist unsere Ratte elektronisch geladen) kann.

Das Ganze spielt sich recht schön und geht gut von der Hand, ist aber alles Andere als leicht. Denn auch die Gegner wissen wie man zuschlägt und Heilung ist in dem Spiel knapp. Stirbt man, landet man zurück am Anfang der Welt oder, wenn einem die Leben ausgehen, am Anfang des Spiels. Speicherstände oder Passwörter gibt es nicht. Dafür ist das Spiel recht kurz. Speedrunner dürften nicht mehr als zehn Minuten brauchen um es zu beenden… wenn sie denn genug geübt haben.

Alles in allem ist das Spiel also eher arcadig, was aber auch gut so ist. Natürlich bringt es den ein oder anderen Frustmoment mit sich, wenn man kurz vor dem Ende stirbt und dann wieder ganz an den Anfang gesetzt wird. Aber Übung macht nun mal den Meister und für Freunde guter Spiele mit wenig Geduld oder zu wenig Übung gibt es ja immer noch Systeme wie das Retron5, das es einem ermöglicht auch bei Spielen ohne Speichermöglichkeit einen Snapshot zu erstellen.

Gameplay

Steuerung

Einen Großteil der Steuerung habe ich oben bereits erwähnt. Es gibt drei wichtige Buttons. Einer ist zum schlagen/treten gedacht, je nachdem was man gerade mit dem Steuerkreuz macht und ob man sich am Boden oder in der Luft befindet.

Einer ist zum Springen um in besagte Luft zu gelangen. Und der Dritte kann mit Blocken oder einer Schulterramme oder ähnlichem belegt werden, je nach Belieben.

Zusätzlich gibt es die drei Buttons um mitgenommene Gegenstände wie unsere Ratte, Messer oder Dynamit zu verwenden.

Das Spiel bietet zwar immer wieder Situationen in denen Gegner nur schwer zu erreichen sind und man dumpf auf der Stelle springt in der Hoffnung einen Treffer zu erlangen bevor man selber getroffen wird, aber das ist verschmerzbar. Insgesamt ist die Steuerung gut gelungen und bietet fröhlichen Prügelspaß.

Steuerung

Design

Das Größte Plus des Games. Als Comicliebhaber möchte ich hier 11 von 10 Punkten vergeben. Nicht nur ist die Grafik gut gewählt, die Charaktere schön gezeichnet und die Animationen wenn auch nicht perfekt so doch absolut passend. Nein, auch das gesamte Gameplay wurde dem Stil angepasst.

Wenn ich also in der Sparte Gameplay erwähnte, dass man sich von Comicbild zu Comicbild hangelt, so war dies wörtlich gemeint. Der Charakter springt wenn er den Rand eines Bildes erreicht (und alle Gegner im aktuellen Bild erledigt sind) einfach über den Rahmen in das nächste Bild hinein. Ebenso kann man an manchen Stellen Gegner durch den Rahmen in ein anderes Bild werfen, oder die Bilder brennen von oben nach unten ab.

Erledigte Gegner zerfallen in kleine Papierschnipsel und unsere Ratte kann an manchen Stellen die Seiten aufreißen um Gegenstände hinter dem Papier zu finden. Das alles ist mit viel Liebe und Ideenreichtum umgesetzt. Comicliebhaber werden hier also voll auf ihre Kosten kommen.

Design

Sound

Da das Spiel relativ kurz ist, gibt es auch nicht übermäßig viele verschiedene Musikstücke in dem Spiel. Noch dazu könnte man diesen vorwerfen, dass sie nicht besonders abwechslungsreich sind. Dafür sind die Stücke actionreich und passen wunderbar zum Setting. Dazu erzeugt jeder Schlag und jeder Tritt einen satten Sound wie man ihn von einem guten Prügler erwarten würde.

Alles in allem hat man somit eine gute Untermalung zu einem mehr als nur guten Spiel.

Sound

Spielspaß

Gamer die auf arcadige Action und klassische Comics stehen kommen an diesem schönen Spiel eigentlich nicht vorbei. Alle Anderen sollten sich überlegen wie frustsicher sie sind und ob ihnen der Stil das ständige Wiederholen der Level wert ist. Das Prügeln mag zwar gut von der Hand gehen, endet aber auch recht schnell, wenn man nicht weiß was man dort tut. Gerade Spieler die kein Retron5 oder ähnliche Systeme zur Verfügung haben, werden die ersten Level immer und immer wieder spielen müssen, bis sie den Dreh raushaben. Man sollte schon wissen, worauf man sich bei einem solchen Spiel einlässt. Comic Zone ist auf jeden Fall für jeden Retro-Liebhaber einen Blick wert. Doch verlieben wird man sich nur wenn man auch das Genre mag. Allen Anderen sei es ans Herz gelegt das Game zumindest einmal einzulegen und ein paar Runden zu drehen um den Stil zu genießen, auch wenn sie vielleicht nicht den Abspann und das Gute von zwei möglichen Enden sehen werden.

Spielspaß