Review Scooby Doo – Nacht der 100 Schrecken

Entwicker/Publisher: Heavy Iron Studios/THQ

Einscheinungsdatum: 2002 (GC/PS2) – 2003 (Xbox)

Genre: Plattformer

Plattform: GameCube, PS2, Xbox

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Story

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Die Story ist eigentlich ein typisches Scooby Doo Abenteuer und weder besonders originell, noch besonders schlecht geraten. Das Mystery Team wird von Daphnes Freundin Holly Graham angeheuert um das Verschwinden ihres Onkels Professor Alexander Graham in einem gruseligen, alten Herrenhaus zu untersuchen, in dem es seit Neuestem spukt.

Velma, Daphne und Fred machen sich auch sogleich auf, um das Mysterium zu lösen. Nur Shaggy und Scooby wollen vorsichtshalber am Mystery-Mobil warten und einen kleinen Snack zu sich nehmen. Wie üblich kommt alles anders als geplant und nachdem Shaggy und Scooby voneinander getrennt wurden übernimmt der Spieler die Rolle Scooby und beginnt selbst zu investigieren.

Das Geistermobil und seine berühmte Crew

So weit, so gut. Das Setting ist stimmig und passend. Doch leider dauert es eine ganze Zeit, bis es sich von hier aus weiterentwickelt. Da das Spiel recht groß ist und es viel zu erkunden gibt müssen erst einige Teile der Map freigelegt werden bevor die Story wieder aufgegriffen wird. Dann allerdings wird sie mit netten Zwischensequenzen unterstützt und entfaltet sich als Scooby-verrückt mit ein paar netten, wenn auch nicht immer logischen Wendungen. Zu genau sollte man den Handlungsstrang also besser nicht hinterfragen.

Alles in allem ist das Abenteuer jedoch gelungen und Scooby-Fans sollten ihre Freude daran haben.

Story

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Gameplay

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Scooby Doo wird in Wikipedia als Plattformer gehandelt. Das ist nun wiederum ein weites Feld, dass das Spielprinzip dieses Abenteuers so gut wie gar nicht umschreibt, obwohl es im Kern eigentlich gut passt. Aber fangen wir von vorne an. Was ist das Ziel des Spiels?

Ziel des Spiels ist es, das Herrenhaus und die Umgebung abzusuchen, möglichst viele Scooby-Snacks zu finden und mit diesen neue Wege zu öffnen um bis zum Bösewicht, der hinter der ganzen Sache steckt, vorzudringen.

Richtig gehört, das Ziel ist es diesen Bösewicht zu finden, nicht herauszufinden wer dahinter steckt oder wie und warum er seine üblen Taten umzusetzen versucht.

Das stimmt natürlich nur teilweise, denn natürlich ist es das Ziel all diese Dinge zu erfahren. Doch das geschieht über die Zwischensequenzen. Das Spiel bietet hier reichlich wenig Möglichkeiten zu ermitteln (ganz im Gegensatz zu dem Adventure auf dem Mega Drive) und auch die Identität und die Gründe lassen sich vor dem großen Show-Down nicht wirklich erschließen.

Vielmehr geht es darum in dem Spiel geschickt über Abgründe zu springen, Geistern auszuweichen oder diese per Ramm- und Sprungattacke ins Jenseits zu befördern. Dazu hat Scooby bis zu fünf Herzen in Form von Scooby Snacks, die seine Lebensleiste darstellen. Wird die Dogge von einem Geist erwischt, verliert sie einen Scooby Snack. Hat sie keine Snacks mehr übrig, muss man vom letzten Checkpoint aus neu starten. Diese Checkpoint sind allerdings reichlich und fair gesetzt, so dass ein unfreiwilliges Ableben kein echtes Problem darstellt.

Auffüllen kann man diese Scooby-Snacks übrigens nicht mit den einzusammelnden Scooby Snacks (wir erinnern uns, dass mit diesen verschlossene Bereiche geöffnet werden), sondern mit Hamburgern, Eis und ähnlichen Leckereien, die Gegner zufällig verlieren wenn man sie plättet. Alles in allem ist Scooby Doo – Nacht der 100 Schrecken also wirklich ein klassischer Plattformer, der durch seine große Karte, das immer wieder nötige Backtracking und die mystische, dunkle Stimmung ein wenig Metrovania Vibes versprüht und durch seine Hintergrundstory und das Suchen von Schlüsseln und Gegenständen auch Adventurefeeling verbreitet. Oh, und wo wir dabei sind. Es gibt unter anderem auch gewöhnliche Schlüssel zu finden um Türen zu öffnen und, noch viel wichtiger, aberwitzige Scooby-Upgrades zu entdecken, mit denen Scooby Doo zum Beispiel glitschige Wege entlang gehen oder sich vor Monstern verstecken kann.

Klingt das gut? Das ist es auch. Größtenteils zumindest. Denn leider ist das Leveldesign nicht immer perfekt, so dass man schonmal die eine oder andere Ecke übersehen kann. Und zum Anderen sind die Perspektiven in denen man auf Scooby schaut teilweise recht gewöhnungsbedürftig, was des Öfteren zu einem überraschenden Ableben führen kann. Ein hoch auf die vorhin erwähnten Checkpoints – das Spiel wird so gut wie nie frustig – mir fallen nur zwei Passagen ein. Alles in allem bleibt am Ende ein solider Plattformer mit schönem Setting.

Gameplay

Steuerung

Die Steuerung ist in einem Plattformer natürlich besonders wichtig. Alles in allem macht Scooby Doo in diesem Punkt auch eine gute, wenn auch nicht überragende Figur. Scooby läuft und rennt wie man es von ihm erwarten würde. Stoppt man aus einem vollen Sprint heraus, schlittert er noch ein wenig und das ist okay.

Seine Rammattacke hingegen ist ein wenig ungenau, was aber auch noch zu verschmerzen ist. Schlimmer sind manche Sprünge, die aber meistens an der Perspektive scheitern, nicht an der eigentlichen Steuerung. In einigen, wenigen Szenen ändert sich die Perspektive sogar mitten im Sprung, was ein Unding ist, dass es heutzutage zum Glück nur noch selten gibt.

Von diesen Kleinigkeiten einmal ab, gibt es an der Steuerung allerdings nicht viel zu bemängeln. Sie mag nicht perfekt sein, doch sie erfüllt ihren Zweck. Frust kommt sehr selten auf.

Steuerung

Design

Nichts ist so subjektiv wie Design und Kunst im Allgemeinen. Ich persönlich habe zu den Übergangszeiten von 2D auf 3D eine Generation vor diesem Spiel oftmals die hübsch gemalten 2D-Spiele den kantigen Gehversuchen in 3D gegenüber bevorzugt. Scooby Doo – Nacht der 100 Schrecken ist vollständig in 3D gehalten und das ist auch gut so, handelt es sich doch um einen 3D Plattformer. Aber ist diese 3D Grafik wirklich hübsch?

Im Grunde ja. Zwar sind die Charaktere der Geisterjäger in den Zwischensequenzen recht schlicht gehalten und wirken ein wenig kantig auch in ihren Animationen. Doch der Stil in dem sie erschaffen wurden passt und ist so typisch Scooby Doo, dass man sich gleich wie zu Hause fühlt. Das gleiche trifft natürlich auch auf die Gegner in den Spielpassagen zu. Ein buntes Gruselkabinett stellt sich unserem vierbeinigen Freund mit der feuchten Nase in den Weg, als wären sie direkt aus seinem Zeichentrick entsprungen. Nur halt in einem etwas kantigen 3D.

Design

Sound

Als ich Scooby das erste Mal sein „Igitt“ habe sagen hören dachte ich zwei Dinge. 1. Cool, typisch Scooby. 2. Aber das wird mir auf Dauer auf die Nerven gehen. Zum Glück habe ich mich bei dem zweiten Punkt geirrt. Zwar wiederholt Scooby relativ oft seine Sätze, doch sie sind so kurz und passend, dass es mich wirklich während der ganzen Spielzeit nicht ein einziges Mal gestört hat.

  • Dazu gibt es zum Start einen typischen Vorspann mit dem Titellied, was mich persönlich sehr gefreut hat. Leider ist die Qualität in dem Fall nicht ganz so gut. Der Vorspann klingt irgendwie blechern, mit einem leichten Rauschen, das die nostalgischen Gefühle einzudämmen versteht. Trotzdem ist der Vorspann schön anzusehen und stimmt gut auf das danach folgende Spiel ein.
  • Die restliche Musik im Spiel ist passend und fällt wenig auf, weder positiv, noch negativ. Die mysteriöse und doch lustige Stimmung bringt sie aber allemal rüber. Vor allem die komische Seite des Spiels wird durch gelegentlich eingeblendete Lacher hervorgehoben, die wie in früheren Serien hin und wieder eingespielt werden. Auch hier dachte ich zuerst: Nett, wird mich aber bestimmt irgendwann nerven. Und auch hier habe ich mich geirrt. Alle diese Punkte spielen wunderbar zusammen und verbreiten eine passende Stimmung zum Spiel.
Sound

Spielspaß

Die wichtigste Frage beantworten wie immer am Schluss. Macht das Spiel Spaß? Ja, das macht es. Es mag kein Oberknüller sein und Spieler die mit Scooby Doo nichts anzufangen wissen können vielleicht noch einen Punkt Scooby-Bonus abziehen. Aber Spaß wird ihnen das Spiel dennoch machen, solange sie Retro-Games aus den Zeiten der PS2, Xbox und eben dem GameCube mögen. Gibt es bessere Vertreter des Genres? Mit Sicherheit. Gibt es bessere Spiele des Genres mit Scooby Doo? Zumindest für diese Ära fällt mir kein passendes Spiel ein. Aber ich habe auch Scooby Doo für das N64 noch nicht getestet. Unabhängig davon können Scooby-Doo Fans die etwas mit Plattformern anfangen können bedenkenlos zugreifen. Plattformliebhaber die es nicht stört einen sprechenden Hund zu steuern machen mit dem Spiel nichts falsch, könnten aber mit anderen Titeln besser unterhalten werden.

Spielspaß