Review Knights of the Temple

Entwicker/Publisher: Starbreeze Studios/TDK

Einscheinungsdatum: 2004

Genre: Action-Adventure

Plattform: GameCube, PS2, XBox, PC

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Story

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Knights of the temple, der Name sagt hier eigentlich schon was Programm ist. Wir übernehmen in diesem Spiel einen Tempelritter, der im Namen der Kirche gegen das Böse antreten muss. Naja, fast. Denn in diesem Fall wird das Böse von einem Teil der Kirche selbst, nämlich dem Lord Bishop repräsentiert.

Aber fangen wir von vorne an. Wir übernehmen die Rolle von Paul, dessen Vater bereits Tempelritter war und der auf einem der Kreuzzüge sein Leben verlor. Als stolzer Sohn unseres Vaters treten wir natürlich in seine Fußstapfen und sind ebenfalls Tempelritter geworden und somit geübt im Kampf mit dem Schwert, der Axt, der Keule (Hammer, Morgenstern, das fällt in diesem Fall alles in eine Rubrik) und dem Bogen.

Als wir uns eines Tages auf der Jagd befinden, sucht uns ein Freund auf, der ebenfalls Tempelritter ist. Zu unserer Bestürzung stirbt besagter Freund mit rätselhaftem Kauderwelsch auf den Lippen direkt in unseren Armen. Aber er führt einen Brief mit sich, der uns zumindest Ansatzweise weiterhilft.

Der Lord Bishop hat eine Bekannte von uns entführt, die mit magischen Fähigkeiten gesegnet ist, um mit ihrer Macht die Weltherrschaft an sich zu reißen. Natürlich machen wir uns sofort auf den Weg in unseren persönlichen Kreuzzug, um die holde Maid zu retten.

Unser Weg führt uns durch ein mittelalterliches Kloster, den dazugehörigen Ort, ins ferne Persien und sogar in die Hölle, bis wir schließlich wieder zum Beginn unserer Reise zurück kommen. Unterwegs treffen wir auf immer neue Horden von Gegnern, lernen aber auch dank der Maid zu deren Rettung wir aufgebrochen sind, verschiedenste Zaubersprüche um uns zum Beispiel zu heilen oder kurzzeitig unverwundbar zu machen.

Im großen und ganzen ist das die gesamte Geschichte die sich abspielt, hier und da mit einem netten Detail gespickt. Das mag nach nicht viel klingen, ist aber nett inszeniert und schön erzählt, was die Story mehr als ausreichend macht. Eigentlich ist sie so sogar richtig gut.

Story

Gameplay

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Über das Gameplay kann man nun streiten. Ich persönlich fand es sehr gelungen, wenn auch nicht besonders abwechslungsreich. Das Spiel lebt einfach von seinem Swordplay. Die Tastenkombinationen um hier ein paar richtig schöne moves heraus zu holen brauchen zwar ein wenig Übung, aber nicht wirklich viel. Wer sich also auf die Steuerung einlässt kann ganz ohne Button-Smashing sehr schnell sehr schöne Kombinationen auf seine Gegner abfeuern.

Zusätzlich ist es nicht nur möglich gegnerische Attacken zu blocken, sondern je nach Gegner auch durchaus nötig, was einem das schöne Gefühl eines richtigen Schwertkampfes vermittelt.

Das war es dann allerdings auch. Den Bogen kann man getrost vergessen, das er sich spielt wie eine Katapult zur Vogeljagd. Steht der Gegner brav still und wartet auf seinen Tod kann man aus sicherer Entfernung Lebenspunkte sparen und seine Widersache ins Jenseits schicken. Im Kampfgetümmel selbst ist er allerdings nicht zu gebrauchen.

Die Magie hilft einem da schon mehr. Vor allem der Heilzauber ist sehr sinnvoll und kann einem das eine oder andere Mal das Leben retten. Nett ist es auch, dass Gegner bei der Verwendung dieser heiligen Macht geblendet zurück weichen. Auch diese kann man seine Zauber auch im Nahkampf einsetzen ohne Gefahr zu laufen gleich zu sterben. Die Angriffszauber und der Schutzschild sind allerdings so wenig effektiv im Vergleich zu einer guten Abwehr und einem harten Schwerthieb, dass man sie in den meisten Fällen einfach hätte weglassen können. Schade, denn hier wäre mehr Potential gewesen.

Und auch die neuen Waffen die man findet, sind zwar (hoffentlich) immer ein Stück stärker als ihre Vorgänger. Einen wirklichen Unterschied habe ich allerdings bis zum aller letzten Endgegner nicht gemerkt. Ich habe einfach immer die zuletzt aufgehobene Waffe verwendet und mit ihr die von mir gelernten Routinen abgespielt.

Wirkliche Abwechslung gibt es hier also nicht. Das ist aber auch nicht so schlimm. Zumindest ich wurde in den wenigen Stunden die es gebraucht hat um zum Endgegner zu kommen gut unterhalten, da ich viel Spaß damit hatte das Swordsplay auszunutzen. Wohlgemerkt bis zum Endgegner.

Hier fingen nämlich die Probleme an. Dieser $%!*! Gegner wollte nämlich einfach nicht sterben. Zum einen hat der Schwierigkeitsgrad hier plötzlich immens angezogen. Da wäre es wohl sinnvoller gewesen den Spieler langsam auf das was da kommt vorzubereiten. Zum anderen gibt es einen Vorgegner und dann fünf Wellen an Zwischengegnern. Den eigentlichen Endgegner muss man dann einfach nur nach jedem Zwischengegner einmal mit der Waffe treffen und gut ist. Trifft man ihn allerdings nicht, so kommt der aktuell besiegte Zwischengegner einfach wieder und will noch einmal besiegt werden. Und die Zeit die man für diesen einen Schlag hat wird immer kürzer.

Aber das ist ja leider nicht alles. Denn all die schönen moves die wir über das ganze Spiel gelernt haben werden hier nun relativ sinnlos, da unsere Gegner nun so gut blocken, dass man eigentlich nur mit einer Kombination aus zwei Schlägen wirklich gut Schaden macht. Diese kann man dann immer und immer wieder wiederholen.

Und hat man dann alle diese Zwischengegner besiegt und muss nur noch den letzten Schlag setzen, dann streikt der Held. Klingt komisch, ist aber so. Dreimal habe ich es insgesamt geschafft an diese Stelle zu kommen und dreimal stand ich vor dem Lord Bishop und habe verzweifelt auf den A-Button gehauen ohne das etwas passiert ist. Erst beim vierten Mal (und unzähligen Versuchen bei denen ich nicht so weit gekommen bin) hat sich Paul endlich dazu genötigt gesehen diesen einen Schlag zu setzen. Das war schon deprimierend.

Lange Rede kurzer Sinn, eine 8/10 für das Swordsplay und ein Punkt Abzug für die mangelnde Abwechslung und den verbuggten Endgegner.

Gameplay

Steuerung

Wie bereits erwähnt ist das Swordsplay sehr gut gelungen. Tastenkombinationen sind nicht zu schwer zu lernen, geben einem aber trotzdem das Gefühl sinnvoll zu sein. Das hält einen vom simplen Button-Smashing ab und gibt einem das Gefühl von Kontrolle.

Dazu bewegt sich der Charakter recht sanft über den Bildschirm, ist dabei nicht zu langsam und tut eigentlich genau das was er soll. Außer natürlich man zieht den Bogen. Wer das tut ist selber Schuld.

Was gibt es also zu kritisieren? Eigentlich nicht viel – zumindest für den größten Teil des Spiels. Sicherlich kann man an der einen oder anderen Stelle immer etwas verbessern, aber ich persönlich hatte sehr viel Spaß mit der Steuerung und konnte leichte Fehler gekonnt ignorieren. Bis zum Schluss. Da kamen all die Negativpunkte dann doch nochmal zum Vorschein und haben mit mit Anlauf den Arsch gebissen.

So klebt der Charakter zum Beispiel im Nahkampf an seinem Gegner. Möchte man also eine Schlagpause des Gegners ausnutzen, um sich schnell ein Stück zurück zu ziehen, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man mit einem Schwert im Kopf endet. Das passiert allerdings nicht immer. Hin und wieder rennt unser Held wie gewünscht vor dem Gegner davon und man kann sich neu aufstellen und blocken oder selber in den Angriff über gehen, wenn der Gegner seine Deckung fallen lässt um uns nachzueilen. Sehr oft allerdings schleichen wir geradezu rückwärts bis wir über einen gewissen Punkt hinaus kommen und uns wieder drei bewegen können. Und diese kurze Zeit die sich anfühlt als würde man über einen klebrigen Boden laufen sind wir absolut Schutzlos, da wir beim Laufen nicht blocken können.

Des weiteren gibt es einen schönen Angriffsschlag namens „Windmühle von oben“, bei dem wir mit einem beherzten Sprung auf unseren Gegner zu das Schwert (oder welche Waffe auch immer wir gerade verwenden) von oben auf seinen Kopf niedersausen lassen. Dies ist einer der moves die wir beim Endgegner ständig brauchen und der dementsprechend sehr effektiv ist. Wenn man denn trifft. Doch leider kommt es immer wieder vor dass man direkt vor seinem still stehenden Gegner steht und mit einem beherzten Sprung an ihm vorbei springt. Schade auch.

Da diese Punkte aber erst beim Endgegner wirklich zum Tragen kommen, will ich das gar nicht negativ bewerten. Die Steuerung ist in 95% des Spiels echt top und macht einen Großteil des Spaßes an diesem Spiel aus.

Steuerung

Design

Jetzt frage ich ich gerade was alles unter Design fällt, denn ich möchte auf jeden Fall die wunderschönen Animationen erwähnen, die es dank Motion Capturing ins Spiel geschafft haben.

Gerade bei einem Spiel bei dem sich alles um den Schwertkampf dreht sind solch schönen Animationen natürlich besonders gut und das fällt auch auf.

Hinzu kommen die schön gemachten Zwischensequenzen und die herrlich verrückten Mönche, die im Kloster wild um sich schlagen. Auch der Lord Bishop kann sich sehen lassen. Die Gegenden sind zueinander zwar abwechslungsreich und schön, aber viele Gegenden gibt. Trotzdem ist auch die Umgebung schön gestaltet, aber sie überrascht oder überwältigt einen nicht. Sie bietet einfach ein gutes Ambiente den Rest des Spiels.

Design

Sound

Es ist ja recht selten, dass ich ein Spiel in deutsch Spiele. Doch diesmal war ich wirklich froh diese Synchronisation gehört zu haben und sie somit bewerten zu können. Die Sprecher wurden meiner Meinung nach hervorragend ausgewählt und die Texte verleihen dem Spiel wirklich etwas Märchenhaft-Abenteueriges dass mich sofort in die Welt der Ritter und Sarazenen eintauchen lies.

Die Hintergrundmusik tut ihr Übriges um den Spieler in dieser Welt zu halten. Da singt leise ein Chor im Hintergrund oder die Trommeln fangen an zu schlagen sobald ein Gegner auf uns heran gestürmt kommt. Unser Schwert pfeift durch die Luft, klirrt heftig als Stahl auf Stahl trifft, pocht dumpf als wir den Schild des Gegners zur Seite schlagen und belohnt uns mit dem Geräusch von Fleisch als wir endlich zu ihm durchdringen. Das alles ist sicherlich nichts was wir heutzutage nicht schon in duzend anderen Spielen gehört haben, aber es passt zum Setting, macht keine Fehler und untermalt die allgemeine Stimmung, die das Spiel ausstrahlt.

Sound

Spielspaß

Ich denke beim Anspielen wird das Spiel noch jeden gamer begeistern können. Doch über die ganze Länge hält es nur diejenigen, die wirklich Spaß an dem Spiel mit dem Schwert gefunden haben. Auf lange Sicht dürfte es allen anderen Spielern doch zu eintönig sein.

Die Geschichte ist gut, wenn auch nicht neu oder überragend, aber dafür wunderschön in Szene gesetzt.

Die Grafik ist sehr gut, aber nicht überragend, bis auf die wirklich tollen Animationen, die immer wieder Spaß machen wenn man seinen Schwertkombinationen aus dem Handgelenk schüttelt.

Die Sprachausgabe ist seht gut, die Soundeffekte ebenfalls und die Musik sorgt für eine passende Stimmung ohne einen vom Hocker zu reißen.

Alles an diesem Spiel schreit nach „Gut, aber kein must-have“. Dementsprechend vergebe ich eine 07/10. Wer Action-Adventure und vor allem Schwertspiele mag sollte dem Spiel eine Chance geben. Anspielen kann es eigentlich jeder Mal. Aber um wirklich das ganze Spiel samt Endgegner durchzuspielen muss man schon sehr Gefallen am Swords-Play finden.

Spielspaß