A500 Mini – Unpacking und Kurztests

Der originale Amiga 500 wurde erstmals 1987 auf der CeBit vorgestellt und sollte in den 4 Jahren in denen er produziert wurde zum meistverkauften Amiga-System Commodores werden. Dies verdankte das System vor allem seiner Stellung als Spiele-PC. Kein Wunder also, dass 35 Jahre später, zu einer Zeit in der es von Mini-Retro-Konsolen nur so wimmelt auch ein Ableger des A500 als Mini-Variante erschienen ist.

Aber taugt der kleine Spiele-PC denn was? Nun, wir werden es sehen.

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Hardware

CPU: ARM Cortex A53

GPU: ARM Mali-T720 MP2

Speicher: 256MB Flash erweiterbar über USB

Im großen und ganzen ist der A500 mini ein aufgebohrter Raspberry Pi3, der in ein hübsches Gehäuse gepackt, mit einem passenden OS (Linux) und 25 vorinstallierten Spielen versehen wurde. Was also hindert einen daran selber Linux auf einen Raspberry zu packen, sich ein hübsches Gehäuse zu suchen (oder selber mit einem 3D-Printer zu drucken) und eigene Spiele zu installieren?

Eigentlich nichts. Allerdings sollte man beachten, dass nicht jedes Spiel dass man im Netz runterladen kann auch legal gespielt werden darf. Der Vorteil vom A500 mini besteht darin dass er quasi Plug&Play für 25 Spiele bietet, die man damit legal erwirbt. Außerdem kann man ihn trotzdem, zumindest was den Teil mit den Spielen angeht, wie einen Raspberry Pi verwenden. Denn durch den kostenlos erhältlichen WHDLoader kann man durchaus selbst erstellte oder herunter geladene Images von anderen Spielen spielen. Aber dazu später mehr.

Was bietet der A500 Mini an Anschlüssen? Nun, hier sind wir recht übersichtlich unterwegs, was aber auch okay ist. 3 USB-Anschlüsse, 1 HDMI und 1 USB-C, der allerdings für die Stromzufuhr gedacht ist. Das ist alles was der Mini-Spiele-PC bietet und eigentlich auch alles was er braucht.

An die USB Anschlüsse können die mitgelieferten und auch separat erhältlichen Controller und Mäuse angeschlossen werden. Aber auch 3rd-Party Hardware wird erkannt, so habe ich meine Wireless Mouse und einen recht billigen USB-Joystick angeschlossen und Beide wurden einwandfrei erkannt.

Der mitgelieferte Controller ist jetzt nicht auf dem Niveau eines 8BitDo, hier kann jeder der will nachbessern. Aber er liegt gut in der and und die Knöpfe haben für mein Empfingen einen angenehmen Druckpunkt.

Vom Äußeren wurde er dem alten CD32 nachempfunden, was jetzt nicht die beste Wahl war. Doch wurde hier in meinen Augen einiges verbessert, angefangen mit dem von mir erwähnten Druckpunkt bis hin zur Handlichkeit.

Trotzdem ist und bleibt der Controller Kabelgebunden, was sich mit einem 8BitDo Modell abstellen ließe.

Die mitgelieferte Maus ist ebenfalls Kabelgebunden und vom Aussehen her den alten Mäusen nachempfunden die damals am Amiga 500 verwendet wurden.

Hier könnte manch einer die vielen kleinen Scrollräder oder zusätzlichen Tasten vermissen, die heutige Mäuse bieten. Es handelt sich tatsächlich um eine ganz simple, kabelgebundene 2-Tasten Maus. Das nennt man Retro.

Naja, bis auf die Laserabtastung, vielleicht mit der die Maus arbeitet um möglichst genau zu sein. Diese mag nicht retro sein, ist aber absolut nötig um nicht in nervige Höllen alter Zeiten zurück geschleudert zu Werder. Kurz gesagt, ich mag die Maus, die Tasten klicken schön beim Drücken, trotzdem habe ich sie gegen eine kabellose getauscht, einfach aus Platzgründen.

Spiele

Insgesamt sind beim A500 mini 25 Spiele mit dabei und bereits vorinstalliert. Das ist eine angenehme Anzahl, vor allem da diese Liste per USB-Stick jederzeit erweitert werden kann. Doch dazu später mehr. Schauen wir erst einmal ob die vorinstallierten Spiele etwas taugen:

Alien Breed

Im Gegensatz zum Film explodieren die Aliens hier, statt Säure zu bluten

Alien Breed ist ein klassischer Top Down Shooter. Das bedeutet, dass der Spieler aus der Vogelperspektive auf das Geschehen blickt und mit seinem Helden virtuellen Schergen Blei um die Ohren schießt. Im Falle von Alien Breed bestehen diese Schergen aus Aliens, die definitiv an den gleichnamigen Film angelehnt sind. Und genau diese Stimmung verbreitet das Spiel auch. In der kurzen Zeit die ich das Spiel angespielt habe, hat mir das Spiel gleich Spaß bereitet, auch wenn ich vermute dass der Schwierigkeitsgrad recht happig sein dürfte. Der dafür hat das A500 mini ja eine zusätzliche Speicherfunktion. Grafisch jedenfalls kann sich der Titel seinem alter entsprechend sehen lassen.

Alien Breed 3D

Sehr kleines Bild, sehr pixelige Grafik, sehr spaßiges Gameplay

Wie der Name schon verrät handelt es sich bei diesem Spiel um einen Ableger der Alien Breed Reihe und er ist, wie überraschend, in 3D. Das Spiel spielt sich wie ein Doom im Alien Breed Universum, was insgesamt etwas Gutes ist. Leider ist war der Amiga 500 damals eigentlich schon zu schwach für das Spiel, weswegen es in einem kleinen Fenster mit sehr pixeliger Grafik läuft. Wen dies aber nicht stört und wer genug in diesem kleinen Fenster erkennen kann, der wird aber Spaß mit dem Spiel haben. Zumindest solange er Doom-Like Shooter mag. Ich war jedenfalls sehr angetan.

Another World

Schon das Intro ist stylisch und filmreif präsentiert

Another World. Wahrscheinlich muss ich gar nicht viel zu dem Spiel sagen, immerhin ist das Spiel für eine Menge Systeme erschienen, war damals sehr beliebt und dürfte einigermaßen bekannt sein. Aber für alle die das Spiel nicht kennen hier ein kleiner Überblick:

Das Spiel ist für damalige Verhältnisse bereits filmreif präsentiert. Der gewählte Stil hilft dabei die düstere, mystische Stimmung rüber zu bringen, trotz der geringen Leistung der damaligen Hardware. Das Spielprinzip ist ein wenig eine Mischung aus Plattformer und Adventure. So gibt es eine Menge Geschicklichkeitspassagen, doch ist es auch wichtig den richtigen Weg zu finden. So kann man auf fast jeden Bildschirm sterben, sogar gleich im ersten Bild ganz zum Start, noch bevor man eigentlich registriert was zu tun ist. Man tut einfach 3 Sekunden nichts und schon ist man Tod. Das erinnert ein wenig an Dragon’s Lair, wer das Spiel vielleicht kennt. Nur mit weniger Humor und in düster. Zu erwähnen wäre, dass die damalige Amiga 500 Version keine Speichermöglichkeit bot, was das Spiel ungemein schwer gemacht hat, obwohl es nicht sonderlich lang ist. Zum Glück bietet der A500 mini eine extra Speicheroption für alle die sie nutzen wollen. Wer der in die Welt von damals eintauchen (oder zurück tauchen) möchte, ist gerne dazu eingeladen diese zu ignorieren und sich alleine durch das Spiel zu beißen.

Arcade Pool

Billard oder auch „Pool“

Arcade Pool ist ein klassisches Billardspiel. Klassisch natürlich im wahrsten Sinne des Wortes. Man zielt mit dem Kö und das Spiel zeigt einem an in welche Richtung die Kugel rollen wird. Die Bahn der Kugeln die man auf diese Weise ablenkt muss man sich natürlich selbst ausrechnen. Auf diese Weise wird versucht Stück für Stück alle Kugeln der eigenen Farbe in eine der sechs Taschen zu versenken. Der Schwierigkeitsgrad des Gegners kann dabei eingestellt werden und dann spielt man ganz relaxed eine rundenbasierte Partie Poolbillard. Die Gegner machen im Spiel durchaus auch mal Fehler, lassen einen aber auch nicht einfach gewinnen. Ich persönlich empfand die Physik als gut, auch wenn ich nicht viel Ahnung von virtuellen Billardspielen habe. Wer also einfach ein wenig Zeit totschlagen möchte kann auf jeden Fall mal einen Blick riskieren. Fans des Genres werden wohl auf ihre Kosten kommen.

ATR: All Terrain Racing

Ein Top Down Racer der Marke Micro Machines

ATR ist ein Top Down Racer. Das bedeutet der Spieler lenkt sein Fahrzeug aus der Vogelperspektive in einem virtuellen Rennen. Waffen gibt es in diesem Fall keine, wohl aber Poster und Power-Ups, die auf der Strecke verteilt sind. Grafisch ist das Spiel hübsch gemacht und die Maps sind sehr abwechslungsreich. Die Steuerung allerdings empfand ich beim ersten Spielen als ein wenig schwammig. Aber auch nicht so schlimm, man sich daran nicht gewöhnen könnte. Insgesamt hat das Spiel keinen schlechten Eindruck gemacht, so richtig überzeugen konnte es allerdings nicht.

Battle Chess

Dem geneigten Spieler stehen 10 verschiedene Level zur Auswahl

Battle Chess. Hier ist der Name Programm. Es wird Schach gespielt und um das Geschehen ein wenig aufzulockern sind die Züge mit schönen Animationen versehen, in denen sich die Figuren Gegenseitig auf den Kopf hauen. 10 verschiedene Level stehen dem Spieler zur Auswahl, von Novize bis eben zu Level 9. So kann man auch als Anfänger lernen wie das Spiel funktioniert. Allerdings reagiert der A500 hier teilweise ein wenig langsam, bis er einen eigenen Zug plant und auch die Animationen sind zwar hübsch, brauchen aber ihre Zeit. Wer also wirklich in dem Denkspiel versinken will dem ist mit einem einfachen und aktuellen Schachsimulator wohl besser geholfen. Wer aber aus nostalgischen Gründen ein paar Runden drehen will, der sollte besser ein wenig Zeit mitbringen. Aber das sollte man bei einer Partie Schach ja sowieso tun.

Cadaver

In der isometrischen Perspektive geht man auf Schatzjagd

Cadaver ist eine Art Rätselspiel, ein Adventure aus der isometrischen Perspektive. Das Ziel besteht darin seinen Zwerg durch die Dungeons eines Schlosses zu steuern und Rätsel zu lösen um dort Schätze zu finden. Die Grafik des Spiels ist sehr hübsch. Das besondere an dem Spiel ist allerdings die Vielzahl an Möglichkeiten die Rätsel zu lösen, da das Geschehen nicht linear ist. Gegner können teilweise getötet oder überlistet werden. Backtracking um Rätsel zu lösen ist normal, da sich die Gegenden oft durch das eigene Verhalten verändern. Dies ist für ein Spiel aus der Zeit recht ungewöhnlich und durchaus ein starker Pluspunkt, der dieses Abenteuer sehr interessant macht.

California Games

Frisbee ist ein klassisches Spiel der California Games

California Games ist wohl eines der Spiele die man damals gespielt haben muss um die wertschätzen zu können. Aus heutiger Sicht sind die nicht viel mehr als Joystickbrecher. Buttonsmashing und Joystickreißen zeichnen diese Spiele aus, von denen es damals mehrere gab (z.B.: Winter Games). Auf dem A500 ist zwar „nur“ California Games enthalten, aber dieses macht noch genauso viel Spaß (und ist genauso frustrierend) wie früher. Gerade rundenbasiert mit einem Freund zu spielen ist hier der Kick, da eigentlich jeder der das Spiel spielt ungefähr gleich schlecht sein wird. Die „Sportarten“ die in diesem Spiel enthalten sind umfassen Frisbee werfen, Surfen, Rollschufahren, Skateboarden (in der Halfpipe) und BMX und Foot Bag bei dem man versucht einen kleinen Sandball in der Luft zu halten und dabei Tricks auszuführen.

The Chaos Engine

Koop-Geballer aus der Vogelperspektive

The Chaos Engine ist ein Top Down Shooter mit sehr guter Grafik, einem abwechslungsreichen Spieldesign und – jetzt kommts – einem Koop-Modus. Natürlich kann man das Spiel auch alleine Spielen. In dem Fall übernimmt die CPU einen der Spieler. Doch insgesamt ist das Spiel darauf ausgelegt zu zweit gespielt zu werden. Wie auch immer man sich aber entscheidet, am Ende ballert man sich in der Vogelperspektive durch die Level, sucht Schlüssel und löst kleinere Rätsel, was auch nach all den Jahren noch Spaß macht.

Dragon’s Breath

Die Festung und zugleich das Startmenü der das man alle seine Entscheidungen trifft

Wer bei dem Namen des Spiels jetzt an ein Rollenspiel gedacht hat ist auf dem Holzweg, auch wenn das Setting sicher zu dem Genre passen würde. Dragon’s Breath ist aber am ehesten mit einer Wirtschaftssimulation zu vergleichen oder einem rundenbasierten Strategiespiel. Man handelt mit Waren, trainiert seine Drachen und trifft in seinem Übersichtsscreen seine Entscheidungen. Dann erst beginnt die Zeit zu laufen und zeigt einem welche Auswirkungen die jeweiligen Entscheidungen hatten und was unterdessen der Computergegner angestellt hat. Ziel ist es als einer der drei Drachenlord den Talisman zu ergattern, der einem zum Sieg verhilft. Erreicht wird das Ziel indem man seine Drachen trainiert, mit Alchemie verstärkt und neue Drachen züchtet.

F-16 Combat Pilot

Schau mal bitte ob die Handbremse noch angezogen ist…

F-16 Combat Pilot ist ein früher Flugsimulator indem man die Kontrolle über den namensgebenden Kampfjet übernimmt. Man kann einfache Flugmissionen annehmen oder sich von seinem Vorgesetzten ein komplettes Briefing geben und sich die Ausstattung des Jets anzeigen lassen. Wer jetzt denkt das Spiel wäre dank der limitierten Hardware ganz simpel mit Gas geben und abheben, der hat sich geschnitten. Natürlich können hier nicht die komplizierten Berechnungen eines MS Flugsimulators aus dem Jahre 2020 durchgeführt werden und der Flieger schmiert nicht ganz so leicht ab wie in der Realität (was für viele unbedarfte Nicht-Flieger-Gamer wohl auch besser ist). Doch schon auf dem Rasen vor der Startbahn wird einem klar, dass einem auch nicht alles durchgelassen wird was man will. Wer auf dem Grün zu schnell beschleunigt, crasht noch vor dem Abflug…

Kick Off 2

Eine Ecke ist ein halbes Tor – naja, der Spruch war so noch nie richtig

Kick Off 2 ist ein Fussballspiel, dass, wie viele Spiele auf dem A500 in der Vogelperspektive gespielt wird. Das Spielprinzip sollte jedem klar sein. Wer es nicht kennt, googelt mal kurz nach Fussball und kann sich dort mit den Regeln vertraut machen. Insgesamt gab es damals eine Menge Spiele dieser Art und in meiner Erinnerung auch eine Menge bessere Vertreter des Genres. Zwar bietet das Spiel kurzweilige Action mit 22 Spielern auf dem Rasen, doch ist die Ballführung hier ein wenig kompliziert. So kickt der Spieler den Ball immer ein wenig vor sich her, was bedeutet, dass er den Kontakt zum Ball verliert. Wer also eine plötzliche Bewegung in eine Richtung macht wird den Ball nicht wie heutzutage gewohnt am Fuß des Spielers kleben haben, sondern mit dem Spieler alleine seine Kreise drehen, während der Ball der Physik folgend seiner Trägheit nachgeht und mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit vom Gegner aufgegriffen wird. Wer Fussball am A500 Mini spielen will sollte sich meiner Meinung nach mal das Kapitel WHDLoader anschauen und dann nach passenderen Vertretern suchen.

Lost Patrol

Die Stimmung des Spiel wird mit den Bildern und der Musik gut rüber gebracht

In Lost Patrol geht es darum eine Gruppe Soldaten die mit dem Hubschrauber hinter den feindlichen Linien abgestürzt ist sicher nach Hause zur Basis zu geleiten. Dabei ist Lost Patrol kein Action Spiel, auch wenn durchaus einige Action-Passagen in dem Spiel vorkommen. Es ist vielmehr eine Simulation in der man eine Route auswählt, Proviant einteilt und die Soldaten auf Patrouille oder Minensuche schickt. Hin und wieder trifft man auf Gegner und muss rechtzeitig Scharfschützen ausmachen oder Auskämpfe überstehen. Doch die Stimmung des Spiels kommt vor allem durch die Planung, die Standbilder und die stimmige Musik herüber. Wer also auf die Action verzichten kann und ein wenig Zeit hat sich in das Menü einzuarbeiten sollte hier durchaus einen Blick reinwerfen.

Paradroid

Häng dich an einen Roboter und erledige dann die Anderen

Das Spielprinzip von Paranoid ist ganz einfach. Man lenkt seinen eigenen Roboter durch eine Top Down Welt, also in der Vogelperspektive und versucht alle anderen Roboter auszuschalten. Da der eigene Roboter allerdings nicht der Stärkste ist, nutzt man die Eigenschaften seiner Gegner um sich dieser zu entledigen. So ist es möglich und nötig sich an andere Roboter anzudocken und diese zu übernehmen, womit man dann auch deren Stärken und Schwächen übernimmt. Das klingt ganz spaßig, konnte mich beim Anspielen allerdings nicht wirklich überzeugen. Vielleicht war einfach die Zeit zu kurz, aber ich werde mich erst einmal anderen Spielen widmen.

Pinball Dreams

Der SiFi-Tisch in all seiner Pracht

Pinball Dreams ist wahrlich ein Klassiker unter den digitalen Flippertischen. Nicht umsonst wurden fast 10 dieser Flippersammlungen innerhalb von wenigen Jahren veröffentlicht. Das Spiel bietet vier verschiedene Tische, von der Raumfahrt über den Wilden Westen, bis hin zu Musik-Themen und Horror. Die Flipperkugel rollt munter und realistisch durch die Gegend und wer Spaß an gut umgesetzten virtuellen Flippern hat wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.

Project X

R-Type? Leider nein. Project X ist trotzdem spaßig

Project X ist ein sidescrolling Shooter alla R-Type oder Parodius, nur nicht so bekannt und nicht so gut. Trotzdem ist das Spielprinzip spassig und die Grafik schön gemacht und es freut mich das zumindest ein Vertreter dieses Genres es in die Sammlung geschafft hat. Wer also R-Type mag sollte auch hier reinschauen und dem Spiel zumindest eine Chance geben. Die Power-Ups sind cool, die Grafik hübsch, wenn auch teilweise ein wenig leer im Hintergrund und die Gegner in hübsche kleine Explosionen zu verwandeln macht einfach Spaß.

QWAK

Sammle die Schlüssel und bringe die grüne Ente sicher ins Ziel

QWAK ist erneut ein Spiel zu dem ich keinen richtigen Zugang gefunden habe. Vielleicht lag dies auch hier an der wenigen Zeit die ich mit dem Spiel verbracht habe, denn damals konnte QWAK durchaus gute Wertungen einheimsen. Vom Spielprinzip handelt es sich um einen Puzzle-Plattformer. Man läuft und hüpft mit einer keinen, grünen Ente über den Bildschirm, sammelt Obst und Juwelen ein und erwehrt sich mit Eiern der dort herumirrenden Gegner. Abgeschlossen wird ein Bildschirm indem man den versteckten Schlüssel mitnimmt und sich zum Tor begibt. Eigentlich ein typischen und wohl bewährtes Prinzip. Ich denke ich werde dem Spiel später nochmal eine Chance geben.

The Sentinel

Sieht interessant aus, aber was macht es?

The Sentinel ist das einzige Spiel auf dem A500 mini bei dem ich euch leider nichts erzählen kann und mich zu 100% auf Wikipedia verlassen muss. Warum? Nun, ich habe das Spiel zwar angespielt, aber nicht verstanden. Hier einmal der Auszug aus dem C64-Wiki:

Wie beschreibt man The Sentinel? Hier ein Versuch: Ein dreidimensionales Versteckspiel aus der Ich-Perspektive in einer surreal anmutenden, schachbrettartigen Landschaft. Ziel ist es, möglichst viel Energie und zu guter Letzt den am höchsten Punkt des Levels postierten Wächter zu absorbieren.

https://www.c64-wiki.de/wiki/The_Sentinel

Wer das Spiel nicht kennt und sich hier einarbeiten möchte sollte vorher vielleicht das Online-Manual durchlesen. Zumindest ich werde das tun bevor ich mich das nächste mal an das Spiel wage.

Simon the Sorcerer

Simon wird mit Hilfe eines Zaubers von Goblins in die Welt der Zauberer gerufen

Simon the Sorcerer ist ein Grafik-Adventure der lustigen Art. Schon das Intro sollte man nicht überspringen und in aller Ruhe genießen. Es bietet eine Unmenge an Locations, was das Spiel allerdings auch schwerer macht als die direkte Konkurrenz von zum Beispiel Lucas Arts. Hinzu kommt dass nicht immer alle Rätsel logisch sind und hin und wieder Dinge an Orten an denen man sich gerade nicht befindet passieren, die man für den weiteren Fortschritt benötigt. Das bedeutet, dass man häufig alle Orte noch einmal absuchen wird um zu sehen wie es weiter geht. In meinen Augen ist Simon the Sorcerer mit seinen hübschen Zeichnungen und dem wundervollen Humor trotzdem ein Highlight der Spielesammlung, auch wenn es objektiv gesehen vielleicht keine überragende Wertung bekommen wird. Klingt widersprüchlich? Ist es auch. Aber wer das Spiel gespielt hat wird wissen was ich damit meine.

Speedball 2: Brutal Deluxe

Das Spiel ist vom Setting und der Stimmt her angelehnt an Filme wie Rollerball

Speedball 2 ist ein lustiges Sportspiel, dass ein wenig an das futuristische Rollerball erinnert. Zwei Teams treten gegeneinander an und versuchen einen ball ins Tor des Gegners zu werfen. Dabei dürfen die gegnerischen Spieler beliebig hart angegangen werden. Der Ball prallt an der Band ab und man kann Gegner auch mit Kraft über den Haufen werfen. Die Grafik ist nett gemacht und wenn man den Bogen einmal raus hat kann man hier gut Zeit versenken.

Stunt Car Racer

Das etwas andere Rennspiel

Wie der Name schon sagt ist Stunt Car Racer ein Rennspiel. Und wie der Name ebenfalls sagt ist es kein gewöhnliches Rennspiel. Zum einen spielt es sich aus der Fahrerperspektive, im Gegensatz zu den Anderen auf dem A500 mini installierten Vertretern. Zum Anderen spielt sich das Geschehen auf einer erhöhten Rennstrecke ab und Ziel ist es nicht nur die Bestzeit zu hohlen, sondern auch nicht von der Fahrbahn herunter zu fallen. Geschieht dies wird ein Kran das Automobil wie man es von Lakitu in Mario Kart kennt hochheben und wieder zurück auf die Strecke setzen, wobei kostbare Zeit vergeht. Das Spiel fühlt sich frisch und ungewohnt an. Ich bin mir aber nicht sicher wie es mit der Langzeitmotivation steht. Ich werde wohl noch ein paar Runden drehen müssen um das beurteilen zu können.

Super Cars II

Noch ein Rennspiel, diesmal mit Waffen

Mit Super Cars 2 ist noch ein Rennspiel aus der Vogelperspektive am Start. Diesmal allerdings mit Waffen. Der Spieler kann, ebenso wie die CPU, während der Fahrt Raketen nach vorne oder hinten verschießen, allerdings nur in begrenzter Anzahl. Da Spiel ist ein wenig langsamer als ATR und seine Steuerung ist weniger schwammig. Das bringt seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich. Was einem lieber ist muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich selbst werde es auch erst nach einem Ausgiebigen Test beider Spiele sagen können.

Titus the Fox

Mit Titus rennt und springt ihr wie ein Flummie-Ball

Titus the Fox ist ein Plattformer, ein Jump’n Run. Ihr rennt und springt mit dem Fuchs durch schön gezeichnete Level und versucht Gegnern und deren Geschossen auszuweichen. Das klassische auf den Kopf springen bringt in diesem Fall nichts außer Schaden. Titus ist eigentlich ein ganz netten Spiel. Nur fühlt sich die Steuerung ein wenig so an als würdet ihr mit einem Springball auf LSD durch die Gegend hüpfen. Wer damit aber klar kommt findet hier ein solides Spiel, mit dem man gut Zeit verbringen kann.

Worms

Was habe ich Zeit mit diesem Spiel verbracht. Ganze Nächte haben meine Freunde und ich uns damals gegenseitig aus der Welt geschossen, mit Bazookas, Dragon Ball Puncher und Schafen. Wer jetzt verwirrt ist, dem sei gesagt dass Worms ein absoluter Klassiker der rundenbasierten Tötung mit außergewöhnlichen Mitteln ist. Jeder Spieler hat eine Hand voll Würmer, die per Zufall über die Karte verteilt sind. Ziel ist es alle anderen Würmer zu töten. Dazu stehen einem ein ganzes Arsenal an Waffen bereit, die teilweise der kranken Fantasie übernächtigter Entwickler entsprungen sind. Wie das Schaf, dass lustig vor sich hin springt und auf Knopfdruck zum explodieren gebracht werden kann. Eine genaue Erklärung würde den Rahmen sprengen, aber ich habe bereits jetzt schon wieder so viel mit Kumpels gezockt, dass ein ausführlicher Test bald folgen dürfte. Das Highlight dieser Konsole für mich.

Zool

Bunter, süßer und mit eindeutigerer Werbung geht eigentlich gar nicht

Zool ist auf vielen Plattformen erschienen und nicht unbedingt der klassische A500-Titel. Aber er ist bunt, schnell, lustig und mit süßer Werbung. Chupa Chup Lollies springen einem alle paar Bildschirme ins Gesicht, überall sind BonBons verteilt. Dies ist definitiv ein Werbespiel. Aber kein Schlechtes. Es spielt sich ein wenig wie Sonic, also Speed-Jump’n Run mit einem Hauch Ninja-Attacken und ist auf jeden Fall einen Blick wert. Man hätte vielleicht bessere Vertreter des Genres finden können, aber kaum buntere.

WHDLoader

Dune, Monkey Island, Maniac Mansion – was immer auf dem A500 erschienen ist, läuft wahrscheinlich auch auf dem Mini

Das Besondere an dem A500 mini im Vergleich zu anderen Mini-Konsolen wie dem SNES-Mini ist, dass man seine eigenen Spiele als Image ziehen und auf dem Mini mit allen Vorteilen die das System bietet spielen kann. Dazu benötigt man den WHDLoader, den man auf dieser Seite herunterladen kann:

https://retrogames.biz/support/thea500-mini/whdload/

Wenn man diesen auf das oberste Verzeichnis des USB-Sticks packt und dazu die Images (auf die gleiche Ebene oder in Ordner verteilt, aber NICHT in den WHDLOader-Ordner selbst) zu den Spielen, erkennt das System die Spiele und man kann sie starten. Das funktionierte in meinem Test auch sehr gut. So konnte ich Dune, Indiana Jones und andere Spiele direkt an meinem Beamer spielen. Ein echter Game-Changer in meinen Augen und ultra leicht umzusetzen.

Fazit

Ja, was soll ich sagen? Ist ein Raspberry Pi 3 mit vorinstallierten OS und 25 Spielen das Geld wert? In meinen Augen ja. Ich vergebe hier eine 9/10 Punkten. Die Sammlung an Spielen hätte in meinen Augen besser sein können, auch wenn durchaus einige Highlights vorhanden sind und die Sammlung recht abwechslungsreich ist. Aber ich vermisse Spiele wie die Lucas Arts Adventures, Turrican oder die allseits bekannten Lemmings. Andererseits bietet der A500 Mini die Möglichkeit all diese Spiele, wenn man sie denn besitzt oder legale Images erwerben kann über den USB-Stick zu spielen. Und so Extras wie die Speicherfunktion über das OS unabhängig vom Spiel ist sehr nice.

Auch die Option Scanlinien einzublenden oder, genau das Gegenteil, das Bild weicher zu machen, sind nett. Die Möglichkeit eigene Joysticks, Mäuse oder Controller zu verwenden ist auch gut. Also alles in allem ein fast perfektes System mit dem man viel Zeit verbringen kann. Wer also Retro.Fan ist und noch mit sich hadert, kann gerast zuschlagen.

Fazit