Entwicker/Publisher: Konami + Hudson Soft/Nintendo
Einscheinungsdatum: 2005
Genre: Musikspiel
Plattform: GameCube
Story
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Lustigerweise hat das Spiel tatsächlich eine Story, wenn auch keine besonders ausgefeilte. Die Geschichte ist eher das typische Mario Setting, was einerseits natürlich den Charme der Nintendo-Spiele ausmacht, andererseits aber auch ein wenig schade ist.
So sehe ich hier ein wenig vergeudetes Potential. Aber beginnen wir die Story doch am Anfang. Der böse Waluigi dringt in die Burg der Prinzessin ein, um die vier Harmonien zu stehlen, die dort verwahrt werden. Dummerweise geht das Ganze schief und drei der Harmonien werden über das Land verteilt.
Die Aufgabe des Spielers ist es nun, alle vier Harmonien zu sammeln und zurück zu bringen. Hierfür können wir am Anfang des Spiels zwischen Mario oder Luigi wählen. Mit dem gewählten Helden machen wir uns dann auf den Weg, wobei wir nicht wie gewohnt durch das bunte Pilzkönigreich springen, sondern tanzen.
An sich ist die Story klassisch für Mario, so hätte ich hier gerne eine ein wenig abgefahrene Erklärung gehabt warum wir die Level durchtanzen müssen, anstatt wie gewohnt zu rennen und zu springen. Eine Art Fluch, der das Königreich zum schwingen bringt und alles zerstören wird, wenn man die Harmonien nicht rechtzeitig findet und ein paar Kommentare von Nebencharakteren die wider Willen tanzen müssen hätten da schon gereicht. Also, ein wenig in die Richtung geht es ja schon, wenn Toad sagt dass er die Harmonien schwingen hört und wenn wir sie nicht zurück holen alle im Königreich für immer wie wild werden tanzen müssen. Aber ein paar mehr Worte zu den „Dancebattles“ und warum diese jetzt das Kopfspringen ersetzen wäre sicherlich schön gewesen. Sei es drum, die Story ist typisch Mario, simpel, lustig und eigentlich nur nettes Beiwerk und dafür taugt sie allemal. Immer noch besser als eine komplexe Geschichte zu erfinden und diese dann zu verkacken.
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Gameplay
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Wer die Dance Dance Revolution Titel für die PS2 aus der Zeit kennt weiß bereits worum es geht. Dem Spiel liegt eine Tanzmatte bei, die verschiedene Felder für oben, unten, links und recht hat auf die der Spieler treten kann.
Auf dem Bildschirm wird nun passend zur Musik angezeigt in welche Richtung sich der Spieler zu bewegen und wann genau der Fuß die Matte zu berühren hat. Je besser das Timing, desto mehr Punkte gibt es.
Passend zum Setting tanzt man aber nicht alleine zur Musik, sondern trifft im Laufe des Spiels auf allerlei Gegner, die einem zu einem Tanzkampf heraus fordern oder in kurzweiligen Minigames geschlagen werden wollen.
So gilt es zum Beispiel Gumbas zu plätten, die sich für kurze Zeit aus Röhren heraus strecken, ganz nach dem alten Prinzip von Wack’a Rat.
Zusätzlich zum Story-Mode kann man diese Minigames auch alleine oder, sofern man eine zweite Matte besitzt, zu zweit spielen. Dafür muss man aber zumindest einmal den Storymodus durchgespielt haben um die jeweiligen Minigames freizuschalten.
Tanzspiele waren zu ihrer Zeit sehr beliebt und auch wenn das Spielprinzip wohl nicht jedem gefallen wird, so ist es doch ein Riesen Spaß sowohl die Story als auch die Minigames zu spielen. Man braucht dafür nur ausreichend Platz und ein wenig Geschick in den Füßen. Wer also Mario-Fan ist und Tanzspiele mag sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Allen anderen Tanzfans lege ich eher die originalen Dance Dance Revolution Titel auf der PS2 ans Herz, aufgrund der größeren Auswahl an Liedern.
Steuerung
Ja, die Steuerung ist bei einem solchen Spiel natürlich ein ganz besonders interessantes Thema. Funktionieren diese Tanzmatten denn wirklich?
Diese Antwort ist ganz klar ja. Die Matten funktionieren. Nur die Buttons richtig zu treffen, das ist das Problem.
Denn wenn man stets auf den Bildschirm schaut kann es einem leicht passieren, dass man mit der Zeit in eine Richtung weg läuft und plötzlich neben die vorgesehene Felder der Matte tritt. Dann passiert natürlich nichts. Dafür kann die Steuerung in erster Linie nichts, die wirklich akkurat jeden Schritt aufnimmt. Trotzdem macht es die ganze Sache ein wenig hakelig. Spaß macht das Spielen aber trotzdem.
Design
Mario ist Mario ist Mario… und so ist das Design im typisch bunten Mario-look. Und das ist gut so. Die Welt ist schön in 3D gerendert, die Gegner sind zum knuddeln. Bowser ist wild, groß und hat ein paar irre Moves drauf und unser Schiff, die SS Brass, ist einfach nur verrückt.
Wer mit dem familiengerechten Design nichts anfangen kann hat Pech gehabt. Aber der sollte sich eben auch keinen Mario-Titel zulegen. Ich fand die Welt wunderschön, die Grafik kann sich für die damalige Zeit sehen lassen und als alter Mario-Fan fühlt man sich gleich zu Hause, trotz des ungewöhnlichen Genres.
Sound
Das Herzstück eines guten Musikspiels sind natürlich immer die Lieder. Hier kann Dancing Stage Mario Mix leider nicht ganz so gut punkten wie in den anderen Kategorien. Zwar sind die Musikstücke nett und passend zur Story und zum Thema. Doch wäre es sicherlich auch schön gewesen ein paar Titel abseits des Pilzkönigreichs zur Auswahl zu haben und sei es nur für ein paar Tanzstunden außerhalb der Geschichte.
- So sind wir wieder bei dem vergeudeten Potential. Denn zur damaligen Zeit gab es nicht wirklich viele Tanzspiele auf dem GameCube. Das einzige weitere Spiel dass mir einfällt ist dazu noch grottenschlecht. Auf der PS2 hingegen gab es mit der original Dance Dance Revolution Reihe (Mario Mix ist quasi ein Ableger der Reihe) ein paar gute Titel die das Genre bedient haben.
- Und Donkey Konga, der Trommelspaß aus dem Hause Nintendo zeigt doch, dass man auch in Nintendospielen lizensierte Lieder aus der echten Welt verwenden kann. So bleibt der Mario Mix wirklich ein Mario Mix und leider hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Spielspaß
Alles in allem ist Dancing Stage Mario Mix ein sehr gutes Spiel, dass leider hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt, dafür aber einen witzigen Storymodus, gute Minigames und das wunderschöne Mario-Setting mit sich bringt. Wer also nichts gegen das knuddelige Pilzkönigreich und einen fetten, tanzenden Klempner hat ist hier richtig aufgehoben. Wer allerdings lieber ein Musikspiel mit einer größeren Anzahl an Liedern bevorzugt und nicht unbedingt das Tanzbein schwingen will, dem sei eher Donkey Konga ans Herz gelegt, welches weniger themenbehaftet ist und dadurch mehr Auswahl bietet. Zu guter Letzt sei noch die Originalreihe von Dance Dance Revolution erwähnt, für Spieler die unbedingt tanzen wollen und außerdem eine PS2 ihr eigen nennen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich daraus ja eine Liebe für das Genre und dann ist Mario auf jeden Fall wieder den ein oder anderen Blick wert.