Review Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe

  • Titel: Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe (Support your local Sheriff)
  • Dauer: 93 min.
  • Erscheinungsjahr: 1969
  • FSK: 12
  • Genre: Western-Komödie

Amerikanische Western – man hasst sie oder man liebt sie, richtig? Naja, fast. Auch Western haben mehr Facetten als das simple heroisch amerikanische oder das dreckig italienische. Da ist mehr als John Wayne und Clint Eastwood – James Garner zum Beispiel. Und James Garner hat einen ganz eigenen Charme, den er bereits seit der Serie Maverick im Western-Genre verbreitet. Und dies ist ein klassischer James Garner Western.

Story

Die Geschichte beginnt in einem kleinen, unbedeutenden Nest mitten im wilden Westen in dem ganz unverhofft der Goldrausch ausbricht. Mit einem mal ist das Nest nicht mehr ganz so klein, nicht mehr ganz so ruhig und nicht mehr ganz so ungefährlich. Bereits mehrere Sheriffs hat die Stadt verschlissen und die Stadtgründer suchen händeringend nach einem Neuen, als Jason McCullough auf seinem Weg nach Australien durch ihren hübschen Ort reitet und Geld braucht.

Der Stadtrat in seiner vollen Pracht

Zufällig hat Jason McCullough gerade ein unfaires Duell im Saloon beobachtet. Er nimmt den Job als Sheriff and und geht gleich zurück in die Bar, wo er den Übeltäter verhaftet. Hiermit beginnt der Ärger, denn der Mörder ist kein Anderer als Joe Danby, Mitglied der gefürchteten Danby-Familie. Und diese will ihren kleinen Joe wieder auf freiem Fuß sehen. Die Story ist so klassisch, wie sie verrückt ist.

Denn auch wenn sich die Grundstory erst einmal normal anhört, so sind es die Details, die sie verrückt machen. Zum Beispiel, dass das Gefängnis noch keine Gitterstäbe hat. Diese sollen nachgeliefert werden. Oder die nette, aber eine wenig tollpatschige Tochter von einem der Stadtväter, die sich in Jason McCullough verliebt hat – und in Unterwäsche auf einem Baum hockt.

Und es sind wirklich diese Details, die die Geschichte so gut machen. Sie machen aus einer 8 von 10 netten Western Story eine 10 von 10 Komödienstory die man unbedingt gesehen haben sollte, wenn man auf lustige Western steht.

Story

Schauspieler

Hatte ich James Garner erwähnt? Dies ist ein James Garner Western in Reinform. Mit seinem unschuldigen Blick und seinem trockenen Humor macht er die Show. Und es ist ein Spaß, ihm dabei zuzusehen.

Doch auch die Nebencharaktere des Films können sich sehen lassen. Jack Elam als Hilfssheriff Jake bringt seinen typisch albernen Schlag in den Film und schafft es die schmale Linie zwischen albern und doof entlang zu balancieren. Joan Hackett als Tochter des Bürgermeisters, die taff aber ein wenig tollpatschig ist, und Harry Morgan als ihr Vater runden das Ganze ab. Einfach schön.

Schauspieler

Technik

Die Stäbe werden nachgeliefert

Technisch gesehen ist der Film sauber gemacht. Das Bild ist klar, gerade für das Alter des Materials. Dies Szenen sind schön geschnitten und halten den Film kurzweilig und interessant. Es gibt keine besonderen Special Effects, diese sind aber auch nicht nötig. Der Film hat alles was er braucht und mehr gibt es nicht zu sagen.

Technik

Musik

Ist Filmmusik perfekt wenn man sie nach dem Film vor sich hin summt oder wenn man sie gart nicht erst wahr nimmt? Die Antwort ist Beides. Natürlich ist ein Lied gut wenn es einem ins Ohr geht und man nicht aufhören kann es zu summen. Gleichzeitig ist Musik gut, die für eine passende Stimmung sorgt ohne dass man sie aktiv bemerkt.

Die Musik in diesem Film gehört eher zur zweiten Kategorie. Es ist bereits ein paar Tage her, dass ich den Film gesehen habe und ich kann mich nicht an ein Lied erinnern, nicht einmal an eine Melodie. Die Musik war nicht schlecht, das habe ich mir notiert. Sie war zum Film passend und hat die Stimmung gut übertragen. Sie hat also alles gemacht was man von einer Filmmusik erwarten kann, mehr aber auch nicht. Gute, solide Filmmusik und passende Sounds zu rauchenden Colts und Kanonenschüssen.

Musik

Spaß

Und was für ein Spaß der Film ist. Die Geschichte ist so abgedreht und James Garner marschiert durch sie hindurch als wäre es das Normalste der Welt. Immer ein Lächeln auf den Lippen, immer mit dem Hinweis, dass er nur auf der Durchreise ist. Ich habe den Film bereits mehrfach gesehen und ich werde ihn noch mehrfach sehen. Jede Sekunde des Streifens ist kostbar, von der Schlägerei zum Mittagessen bis hin zum Abendessen beim Bürgermeister. Eine verrückte Situation jagt die Nächste ohne überladen zu wirken. Und am Ende mag man die Helden wie die Bösewichter alle zusammen und möchte sie am liebsten zu einem guten Whiskey in die nächste Bar einladen. Fans guter Westernkomödien kommen an diesem Film nicht vorbei.

Dumm und dümmer, aber einer von Beiden hat eine Waffe
Spaß