Turok: Son of Stone 119 Review


  • Titel: Turok: Son of Stone
  • Länge: 22 Seiten
  • Erscheinungsjahr: 01/1979
  • Farbe: Matt farbig

Die 1978 Reihe von Turok: Son of Stone dreht sich um Turok, einem indianischen Krieger, der mit seinem jüngeren Gefährten Andar durch eine Höhle und das verlorene Land geraten ist, dass in der Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier erleben die Beiden Abenteuer mit Höhlenmenschen, riesigen fleischfressenden Pflanzen und Dinosauriern.

Story

In Folge 119 erleben die beiden Protagonisten zwei voneinander unabhängige Abenteuer. Im ersten Teil treffen Turok und Andar auf eine alte Dame, die sich auf dem Weg zum Sterben befindet. Es stellt sich schnell heraus, dass es eine Tradition ihres Stammes ist, dass Menschen eines gewissen alters zu dieser Höhle pilgern um sich dort ihrem Gott zu opfern.

Turok und Andar finden gerade ein wenig Ruhe, als sich plötzlich jemand nähert

Die alte Dame ist überzeugt davon, dass die beiden Gefährten ihr von den Göttern gesandt wurden, um sie vor allem Unheil auf ihrem Weg zu beschützen, weswegen sie sich auch ohne Sorge und völlig unachtsam weiter auf den Weg macht.

Während Turok skeptisch bleibt und die Dame alleine ihres Weges ziehen lässt, lässt er sich doch von Andar dazu überreden ihr auf ihrem Weg zu helfen. Eine nicht ganz leichte Aufgabe, wie sich heraus stellt.

Als sie die Höhle endlich erreichen stellt sich heraus, dass der Gott ein riesiger Dinosaurier ist. Offensichtlich hat sich der Glaube aus der Angst heraus entwickelt, weil dieser Saurier schon des öfteren das Dorf der alten Dame als Futterquellen genutzt hat. Solange der „Gott“ aber mit Opfergaben „gütig“ gestimmt wurde, ließ er das Dorf in Ruhe. Über die Jahre hinweg wurde das Opfern der alten Menschen ein Glaube um das Dorf vor weiteren Angriffen zu schützen.

Die zweite Geschichte handelt von einem Stamm, der versucht einen der ihren mit Turok und Andar zu befreunden um deren Geheimnisse der kleinen Speer (Giftpfeil und Bogen) und des Blitze machen’s (Feuerstein) zu erlernen. Turok aber durchschaut den Plan und überlistet den Stamm indem ihr ihnen scheinbar genau das gibt, was sie haben wollen.

Die beiden Geschichten sind vielleicht nicht die kreativsten oder neuesten Abenteuer die ich je gelesen habe. Aber sie sind unterhaltsam, haben eine nette Wendung und sind schön erzählt. Wer sich also mit dem Grundsetting anfreunden kann wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Es gibt Dinosaurier, Indianer und ein verwunschenes Land. Also alles was der junge Abenteurer so braucht.

Story

Charaktere

Turo ist natürlich ein wenig ein arg einseitiger Charakter. Mal abgesehen davon dass er gewitzt und schnell ist, ist er auch stark intelligent und ehrlich. Eine art indianischer Capitan America quasi, der aber nicht für die Welt oder zumindest die USA kämpft, sondern eifach ums nackte überleben von sich und seinem Gefährten Andar.

Was den Charakter trotzdem interessant macht ist sein Pragmatismus. Er mag ehrlich und nobel sein, doch er ist nicht naiv und wirft sich nicht für jeden Menschen vor einen wütenden Dinosaurier. Einer der Gründe warum er der N’kara, der alten Frau aus der ersten Geschichte, hilft, ist seine Neugierde betreffend der Höhle in der der Gott lebt. Diese soll mysteriös und wunderschön sein und könnte womöglich einen Ausgang aus dem verlorenen Land bedeuten.

Natürlich, als sie die Frau dann begleiten spielt Euro für sie und Andar Capitan America.

Andar hingegen ist das Paradebeispiel eines Sidekicks. Er ist ein wenig naiv, will allen Menschen helfen, hat noch viel von seinem Meister (Turok) zu lernen und kann ihm doch schon hilfreich zur Seite stehen und ihm gelegentlich auch das Leben retten (dass er manchmal auch durch unbedachte Handlungen in Gefahr bringt).

Die Nebencharaktere der Geschichten bekommen nicht viel Zeit um ausführlich beschrieben zu werden. Wo sollten diese Seiten auch herkommen?

Doch sind sie durchaus glaubwürdig und werden in den wenigen Bildern die sie unsere Helden begleiten gut genug eingeführt dass man ihre Motivation verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen kann.

Ich denke, bei einem 22 Seiten Comic in dem gleich zwei Abenteuer erzählt werden kann man mit allen Charakteren durchaus zufrieden sein.

Charaktere

Technik und Design

Die Farben sind matt und das Papier der dünn – dafür ist der Comic auch fast so alt wie ich

Der Stil des Comics ist recht klassisch für die damaligen Western-Comics, von denen es ja gar nicht so wenige gab. Die einzelnen Objekte sind mit schwarzen Rändern und Schlagschatten versehen und die Farben das ein oder andere Mal über den Rand hinaus gezeichnet, was aber auch eine Art sanften Übergang ausmacht.

Ansonsten sind die Farben in meinen Augen gut gewählt und wer die alten Western-Comics mag wird hier auch keinen Hochglanz-Comic erwarten oder wollen.

Dementsprechend ist auch das Papier recht dünn und nicht überarbeitet. Ich habe mir bei jedem Umblättern ein wenig Sorgen gemacht und acht darauf gegeben ja nichts einzureißen. Aber es handelt sich hier nunmal um einen alten Comic und das ist ja auch der Grund warum wir ihn hier auf Nostalgika testen. Das Papier könnte zwar trotzdem ein wenig dicker sein, doch es fühlt sich unter den Fingern genau so an wie es sich anfühlen soll. Es riecht so wie es riechen soll und ich persönlich finde das Design sehr gelungen.

Technik und Design

Spaß

Turok: Son of Stone ist definitiv ein Comic der alten Schule. Ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Doch auf dieser Seite gehe ich mal davon aus dass das für die meisten Leser etwas Gutes sein wird. Für mich jedenfalls ist es das.

Jetzt ist aber natürlich das Thema selbst schon ein wenig speziell. Cowboy und Indianer alleine ist schon wenig in die Schublade kleine Jungs geschoben worden, gerade was Comics angeht. Bei Dinosauriern ist das ganze noch viel extremer. Zwar haben beide Bereiche ihre erwachsenen, düsteren Medien die auch in der weiten Welt dort draußen anerkannt sind wie Django Unchained oder Jurassic Park (wobei gerade letzteres keine reine erwachsenen Unterhaltung ist), doch hängt ihnen auch in der heutigen Zeit noch immer ein wenig das Kinder-Klischee an. „Jungs lieben nunmal Dinosaurier“.

Und auch Comics haben es trotz einer großen Auswahl an Geschichten die nicht für Kinder gedacht sind und einer Menge an tiefen, hintergründigen Geschichten und offiziell anerkannten Größen wie Frank Miller und der Tatsache dass viele erwachsenen von Heute mit diesem Medium groß geworden sind immer noch schwer in der Öffentlichkeit als legitime Unterhaltung für jedes Alter anerkannt zu werden.

Nun ja, Fuck die öffentliche Meinung. Turok ist ein unblutiger Comic mit Dinosaurier und Cowboys der durchaus für das junge Publikum von damals gedacht war, der mich aber auch heute noch anspricht. Vielleicht nicht auf einer intellektuellen Ebene, aber das muss er auch nicht. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und werde auch weitere Teile der 1978er Reihe hier vorstellen.

Spaß