Titel: Turok: Son of Stone- Länge: 22 Seiten
- Erscheinungsjahr: 07/1979
- Farbe: Matt farbig
Die 1978 Reihe von Turok: Son of Stone dreht sich um Turok, einem indianischen Krieger, der mit seinem jüngeren Gefährten Andar durch eine Höhle und das verlorene Land geraten ist, dass in der Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier erleben die Beiden Abenteuer mit Höhlenmenschen, riesigen fleischfressenden Pflanzen und Dinosauriern.
Story
In Folge 122 erleben die beiden Protagonisten zwei voneinander unabhängige Abenteuer. Im ersten Teil fliehen Turok und Andar vor einer Gruppe Höhlenmenschen, als diese die Jagd plötzlich abbrechen, mit der Aussage dass die Beiden ohnehin sterben werden, weil es bald zu regnen beginnt.
Froh den Verfolgern entkommen zu sein, stellen sich die Helden auf eine Rast ein. Die Worte der Steinzeitmenschen verwundern sie zwar, doch sind sie zunächst einfach froh ihren Verfolgern entkommen zu sein.
Dies ändert sich schlagartig, als sie den Grund entdecken warum die Höhlenmenschen sie nicht weiter verfolgt haben und warum auch die Tiere die sich in der Gegend auskennen versuchen dem Regen zu entfliehen.
Wenn der Regen kommt erwacht eine Schlingpflanze zum Leben, die während der Hitzezeiten in einen Ruhestatus verfällt und wie normales Geäst oder Linien im Dschungel erscheint. Wird sie allerdings mit Wasser versorgt wächst diese fleischfressende Pflanze wahnsinnig schnell und überwuchert alles in ihrer Umgebung auf der Suche nach Nahrung. Selbst große Dinosaurier wie der große „Killer-Honker“ können ihr nicht entkommen.
In der zweiten Geschichte treffen die beiden Gefährten einen kleinen Jungen, der zu ein zu einem verfeindeten Dorf gehört. Der Junge schleicht sich Nachts auf ihr Floss als sie versuchen sich an den Wachen vorbeizuschleichen und begleitet sie für ein Stück des Weges um sie vor den Gefahren die ihnen bevorstehen zu warnen.
Sind Turok und Andar anfangs noch skeptisch ob sie dem Sohn eines verfeindeten Stammes glauben können, stellt sich bald heraus dass der Junge sich wirklich gut in der Gegend auskennt und ihnen eine große Hilfe ist.
Während die erste Geschichte ein wahrer Klassiker ist in den schon viele Helden in einer Menge Geschichten hineingetappt sind, entpuppt sich die zweite Geschichte als verblüffend simpel und gerade dessentwegen nett menschlich. Hier geht es eher um Vertrauen und Freundschaft als um die Abenteuer des verlorenen Landes, auch wenn es natürlich an Dinosauriern und gefährlichen Situationen nicht mangelt. Leider fehlt hier einfach die Zeit, bzw. die Seiten um die Geschichte wirklich rührend zu tiefgehend zu gestalten. Trotzdem fand ich sie angenehm anders.
Was das erste Abenteuer angeht, so haben wir ein klassisches Szenario dass oft aufgegriffen wurde. Oftmals in B-Movies, aber auch Pitch Black mit Von Diesel zum Beispiel lebt von der Atmosphäre dass der Zuschauer weiß, dass die Umwelt eine Gefahr mit sich bringt die zu einem gewissen Zeitpunkt kommen und unüberwindbar sein wird. Das Thema mag altbekannt sein und mit allerlei Arten von Tieren und auch Pflanzen in Filmen, Büchern und Comics verwendet worden sein, aber das macht die Grundstory ja nicht schlecht. Es macht sie nur nicht neuer. Ich denke beide Teile hätten auf mehr Seiten richtig gut werden können, aber auch so sind sie nett zu lesen. Mehr aber nicht.
Charaktere
Was soll ich hier groß schreiben, was ich nicht in anderen Turok Comics der 1978er Reihe bereits erwähnt habe? Turok ist noch immer ein wahrer Held, der offen und ehrlich, aber auch pragmatisch ist. Doch kommt dies in diesen beiden Abenteuern gar nicht so arg zur Geltung. Und Andar ist noch immer sein Sidekick.
Im Vordergrund dieser beiden Abenteuer stehen ganz eindeutig die Umwelt in Form von einer alleefressenden Schlingpflanze und der einzige wichtige Nebencharakter in Form eines kleinen Jungen aus einem verfeindeten Dorfs.
Beide sind gut in Szene gesetzt, aber weder sind ihre Rollen neu noch hat der Comic die Zeit so tief auf sie einzugehen wie es gut für die Story gewesen wäre.
Alles in allem bieten sie jedoch eine solide Grundlage für das Abenteuer.
Technik und Design
Der Stil des Comics ist recht klassisch für die damaligen Western-Comics, von denen es ja gar nicht so wenige gab. Die einzelnen Objekte sind mit schwarzen Rändern und Schlagschatten versehen und die Farben das ein oder andere Mal über den Rand hinaus gezeichnet, was aber auch eine Art sanften Übergang ausmacht.
Ansonsten sind die Farben in meinen Augen gut gewählt und wer die alten Western-Comics mag wird hier auch keinen Hochglanz-Comic erwarten oder wollen.
Dementsprechend ist auch das Papier recht dünn und nicht überarbeitet. Ich habe mir bei jedem Umblättern ein wenig Sorgen gemacht und acht darauf gegeben ja nichts einzureißen. Aber es handelt sich hier nunmal um einen alten Comic und das ist ja auch der Grund warum wir ihn hier auf Nostalgika testen. Das Papier könnte zwar trotzdem ein wenig dicker sein, doch es fühlt sich unter den Fingern genau so an wie es sich anfühlen soll. Es riecht so wie es riechen soll und ich persönlich finde das Design sehr gelungen.
Ich bin nicht sicher ob ich das jetzt in jeden Comic der Reihe einfach rüber kopieren soll, denn es wird sich wohl nicht viel am Papier und hoffentlich auch nicht an dem Design ändern. Fakt ist dass die Nummer 119 der erste Teil war für den ich einen Test geschrieben habe und an meiner Meinung hat sich bis jetzt nichts geändert.
Spaß
Es ist schön zu sehen, wie alte Themen, die immer wieder und wieder verschiedene Helden der damaligen Zeit erwischt haben auch hier zuschlagen. Ich persönlich habe nichts dagegen ein Abenteuer aus einem anderen Blickwinkel und mit anderen Helden noch einmal zu erleben. Es darf halt nicht langweilig werden.
Und langweilig waren die Abenteuer von Turok und Andar nicht. Ich denke lediglich dass es bessere Geschichten von ihnen gibt und dass gerade diese Beiden mehr Seiten gebraucht hätten um ihr Potential richtig zu nutzen. Aber die Hefte sind nunmal so lang wie sie sind und ich wurde mit dem gezeigten unterhalten. Ich denke das ist die Hauptsache. Fans können also ohne Bedenken zuschlagen. Alle anderen sehen sich nach einem anderen Teil von Turok und seinem Gefährten um.