Review Der Tank


  • Titel: Der Tank (Tank)
  • Dauer: 110 min.
  • Erscheinungsjahr: 1984
  • FSK: 12
  • Genre: Action-Komödie



Ein Film der zeigt was man mit einem Sherman-Panzer alles kaputt machen kann, wenn man ihn auf eine private Spazierfahr nimmt. Nun, eine Spazierfahrt unternimmt James Garner in diesem Film nicht wirklich. Aber er fährt mit seinem Privatpanzer durch Zäune, Häuser, über Autos und schießt natürlich auch allerlei Dinge zu Brei. Ohne jedoch dabei jemanden zu verletzen, weswegen der Film auch eine USK12 erhalten hat. Warum er das ganze tut? Nun…

Story

… die Geschichte beginnt eigentlich ganz friedlich. So friedlich wie eine Militärgeschichte nun mal beginnen kann. Wir befinden uns in keinem Krieg und der Command Sergeant Major Zack Carey bekommt auf seine alten Tage einen Posten als Ausbilder unter seinem alten Freund und Kollegen zugewiesen. Mit dabei hat er seine Frau, seinen Sohn und seinen selbst restaurierten, voll funktionsfähigen Sherman-Panzer – den namensgebenden Tank.

Gleich in seinen ersten Tagen geht der Major in die Stadt um ein Bierchen zu trinken, wobei er sich mit dem Hilfssheriff anlegt indem er eine Hure vor einer Tracht Prügel bewahrt. Der korrupte Sheriff der Stadt sieht das al einen persönlichen Angriff auf sich selbst. Da sich Zack Carey aber außerhalb seiner Zuständigkeit befindet (das Militär hat seien eigene Polizei) wendet er sich dessen Sohn zu, dem er Drogen unterschiebt und den er dann verhaftet.

Zunächst will Zack Carey nur seinen Sohn zurück haben und versucht zu kooperieren. Doch als der Sheriff zu weit geht und den Jungen in ein übles Straflager schickt, platzt ihm der Kragen und er beschließt sich seinen Sohn mit Gewalt zurück zu holen. Gewalt bedeutet in seinem speziellen Fall natürlich: Der Tank.

Die Story hat eigentlich alles was diese Art von Film braucht. James Garner als liebenden Vater, der seinen Sohn befreien will. Seinen Sohn, der unter der unberechtigten Angst leidet er könnte nicht gut genug sein und mit seinem verstorbenen Bruder um die Liebe seiner Eltern wetteifert. Die hübsche Begleiterin, die gegen ihren Willen in das Sexbusiness gedrängt wurde und den Jungen gerade rückt, damit er seinen Vater so sehen kann wie er wirklich ist. Die Mutter als starke Frau, die ihre Männer unterstützt und ihnen politisch den Weg bereitet, den sie mit Gewalt gehen. Den unglaublich fiesen Sheriff, den man ab dem ersten Moment hasst in dem man ihn sieht… ich könnte ewig so weiter machen. Die Story ist simpel, ein wenig verrückt, mit viel Humor, Gerechtigkeitssinn und einem Haufen Panzer-Action. Wer leichte Kost will kommt hier voll auf seine Kosten.

Story

Schauspieler

Besser hätte man den Film nicht besetzen können. James Garner als harter Major und liebender Vater spielt seine Rolle super und strauchelt maximal ein wenig als er den alles schluckenden „Ich tu alles was sie sagen“ spielt. Hier hätte er ein wenig zerknirschter sein können. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.



Und doch schafft es sein Widersacher Gervase Duan Spradlin als der korrupte Sheriff Cyrus Buelton noch eine Schipe drauf zu legen. Einen schleimigeren, narzisstischeren und unsympathischeren Sheriff gab es nie.

Diese Kombination zusammen mit tollen weiteren Nebendarstellern lässt nichts zu Wünschen übrig. Natürlich ist keiner der Charaktere besonders vielschichtig oder kompliziert in seinem Inneren. Hier spielen Gut gegen Böse und das Gute ist gut und das Böse ist bös. Aber das macht den Film auch genau zu dem was er sein und was ich wenn ich diesen einlegen sehen will. Also, alles richtig gemacht.

Schauspieler

Technik

Natürlich kann der Film nicht mit heutigen Action-Spektakeln mithalten wo an jeder ecke und jedem Ende etwas in allen wilden Farben explodiert. Aber das soll er auch gar nicht. Denn selbst wenn man den Film heute nachdrehen würde, würde ich nicht mehr Special Effects sehen wollen oder Andere.

Wir schauen hier einem Panzer zu, der durch Häuser fährt, über Autos und gelegentlich mal mit seiner Kanone oder dem MG etwas kaputt macht. Und das macht er gut und realistisch. Das Bildmaterial ist gut, die Schnitte sind nicht die Actionreichsten. Kinder der heutigen Generation könnten den ein oder Anderen Verwackler vermissen, wenn der Panzer durch die Böschungen brettert – früher hat man eher versucht das Bild ruhig zu halten, selbst bei Off-Road-Fahrten. Aber das gehört alles zum Charme einen alten Film zu schauen. Ich sehe hier keine Kritikpunkte.

Technik

Musik

Der Ton ist dem Alter des Films entsprechend weniger wuchtig und voluminös als er sein könnte. Natürlich gehört auch das zu alten Filmen. Aber wenn man einen Film über einen Panzer sieht der alles in seinem Weg klein macht, wäre ein wenig mehr Bass schon schön

Dazu kommt dass die Musik zwar gut, aber sehr heroisch ist. Auch das war früher einfach mehr in Mode als es das jetzt ist. Aber das hat ja alles seine Gründe. Zum Glück hat man bei diesem Film schon damals darauf geachtet es nicht so zu übertreiben, dass der Film dadurch heutzutage als lächerlich abgesehen werden würde. Man kann einen Film durchaus nur mit der Musik zerstören. Das ist hier nicht geschehen und wir bewegen uns auch noch weit von dieser Grenze entfernt. Dennoch bleibt das nicht ganz unbemerkt, wenn sich in einer Szene das Tor öffnet um das Licht dramatisch herein auf den einsam in der Mitte der Halle stehenden Panzer fluten zu lassen und dazu ein militärischer Trommelmarsch spielt.

Amer ja, wenn man auf heroische Filme steht ist das super und wenn nicht ist es zum Glück nicht zu übertrieben und macht dadurch den Film nicht kaputt.

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Musik

Spaß

Spaß macht der Film auf jeden Fall. Wer eine lustige Action-Komödie ohne viel Tiefgang sehen will (die Vater-Sohn-Beziehung betrachten wir mal als seichte Gefühlsebene die nicht viel Konzentration erfordert), der wird mit diesem Film auf seine Kosten kommen. Der Film ist viel weniger militärisch als man es dem Titel nach denken könnte. Und das obwohl sich fast alles in den 110 Minuten ums Militär dreht. Wie das geht? Nun, der Weg ist das Ziel und dass auf dem Weg alles was nicht rechtzeitig zur Seite geht von einem Panzer platt gemacht wird ist der Spaß. Das und natürlich die tolle Kombination an Schauspielern.

In einer modernen Fassung könnte man wahrscheinlich genauso gut eine Planierraupe statt eines Panzers verwenden und eine Gruppe an Bauarbeitern, die ihrem Vorarbeiter zujubelt und schon wäre das Militär draußen und der Spaß wäre der Gleiche. Wer also kein Problem damit hat dass hier Panzer statt Baugerät gefahren wird schlägt zu.

Das Tauziehen um den Tank
Spaß