Review Maverick

  • Titel: Maverick
  • Staffeln: 5
  • Episoden: 124
  • Länge: 50 min.
  • Erscheinungsjahr: 1957
  • FSK: –
  • Genre: Western

Die meisten Filmfans werden bei Maverick an den Kinofilm mit Mel Gibson als Maverick und James Garner als dessen Vater denken. Doch der Ursprung des Pokerspielers geht viel weiter zurück, bis zu den schwarz-weiß-Zeiten. Zu dieser Zeit dreht es sich auch nicht um ein Vater-Sohn gespann, sondern um die zwei Brüder Bret (James Garner) und Bart (Jack Kelly) Maverick, die eher unfreiwillig, doch sehr glücklich durch den Westen vagabundieren und ihr Spiel im Kartenglück versuchen.

Story

Die Geschichte beginnt kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Die Maverick-Brüder standen auf der falschen Seite und haben sich freiwillig für den Kampf gegen die Indianer gemeldet um aus der Kriegshaft entlassen zu werden.

Wir steigen in das Leben der beiden Brüder ein als sie nach Ausübung ihrer Pflicht entlassen und auf dem Weg zurück in ihren Heimatort sind, wo sie Viehzüchter werden wollen.

Kaum in ihrem Heimatort angekommen müssen sie bereits feststellen, dass das Leben von nun an nicht nur Whiskey und Steak sein wird. Als sie im lokalen Laden Geld abheben wollen, dass sie vor dem Krieg hinterlegt haben, versucht der Inhaber erst sie über den Tisch zu ziehen, dann sie von seinen Freunden verprügeln zu lassen und ruft schließlich sogar die Autoritäten hinzu um die Beiden verhaften zu lassen.

Glücklicherweise waren die Beiden nicht alleine mit den Ganoven. Eine Viehzüchterin die sich ebenfalls im Laden aufhielt klärt die Wahrheit auf und so gelangen die Mavericks zu ihrem Geld. Leider soll ihnen das nicht viel nutzen. Nach einigen weiteren Verwicklungen schickt der Ladenbesitzer, dem nebenbei mittlerweile der Großteil der Weidegründe in der Gegend gehört, einen Revolverhelden auf Mavericks. Nach einer kurzen Schießerei gehen die Beiden zwar als Sieger hervor, werden fortan aber als Mörder in Texas gesucht.

Dies ist der Auftakt zu den Abenteuern die die Maverick-Brüder im wilden Westen erleben. Dadurch dass sie aus ihrer Heimat vertrieben wurden ziehen sie getrennt durch die Gegend, verdienen ihr Geld mit Kartenspielen und erleben Abenteuer. Hin und wieder ist auch ihr Cousin (Roger Moore) mit von der Partie.

Die Grundstory mag simpel und klassisch wirken, doch die einzelnen Abenteuer der Maverick Familie sind frisch, unverbraucht auch nach all den Jahren und schön anzusehen. Sie sind immer mit einer guten Portion Humor und Action gefüllt, bieten selten amerikanischen Heroismus und sind doch typisch Western. Schade, dass in Europa nur ein kleiner Teil der Folgen auf DVD veröffentlicht wurde.

Story

Schauspieler

Jack Kelly mag nicht jeder kennen, doch James Garner und vor allem Roger Moore wird den meisten Lesern ein Begriff sein. Diese drei Männer treten in der Serie als die Brüder Bart und Bret Maverick und deren Cousin Beau auf. Und eines haben sie in dieser Serie alle gemeinsam, sie spielen ihre Rollen gut.

Dabei sind sich die Mavericks vom Charakter her sehr ähnlich. Sie alle sind Glücksspieler die sich mal mehr, mal weniger glücklich durch den Westen schummeln. Trotzdem gibt jeder der drei Schauspieler seinem Charakter eine eigene, unvergessliche Note.

Wer James Garner kenn, wird sich für Bret Maverick bereits ein Bild gemacht haben, welches absolut zutreffend ist. Bret ist quasi der Prototyp für die Helden aus Filmen wie „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ und „Latigo“ und es ist ein e Freude Garner in seiner Paraderolle zu sehen. Leider allerdings nur in den ersten drei Staffeln. Danach springt Roger Moore für ihn ein und steht als Cousin Beau Brets Bruder Bart zur Seite.

Doch auch Roger Moore macht seinen Job gut. Anstatt James Garner mit einem anderen Schauspieler zu besetzen wurde hier ein neuer Charakter eingesetzt, was gut gelungen ist. Als weniger erfolgreicher Glückspieler und dafür umso erfolgreicherer Frauenverführer mach Roger Moore einen hervorragenden Job.

Zum Abschluss sei noch erwähnt, dass Jack Kelly, der die Hauptrolle im Großteil der Folgen übernimmt (83 von 124 Folgen), seinen Kollegen in nichts nachsteht. Und dass auch die Nebenrollen charmant und gelungen besetzt wurden.

Schauspieler

Technik

Schwarz-Weiß ist hier der Stand der Technik. Doch den Stummfilm haben wir bereits hinter uns gelassen und auch die Bildwiederholungsrate ist bereits angenehm und sorgt für ein flüssiges Bild.

Und das Bild ist wirklich sauber und schön. Viele alte Filme leiden unter dem Zahn der Zeit, nicht nur wegen der damaligen Technik, sondern weil sich das Bildmaterial zersetzt und unangenehme Artefakte und Risse entstehen. Oder das Bild wird körnig, vergilbt, etc. Dies ist bei den Mavericks zum Glück nicht geschehen. Bis auf ganz wenige Artefakte ist das Bild wunderschön.

Viel mehr gibt es zur Technik auch nicht zu sagen. Der Kameraschnitt ist gelungen, das Bild ist sauber, die Kulissen überzeugen und die Colts rauchen wenn man mit ihnen schießt. Wären die wirklich seltenen Unsauberheiten (z.B.: ein sichtbarer Einriss) nicht wäre das eine 10/10.

Technik

Musik

Western-Musik ist heutzutage ja ein eigenes Genre. Dementsprechend kaum verwunderlich, dass jeder gute Western dieses Genre zu bedienen hat. Und das tut Maverick. Vom Titelbild bis hin zum Abspann wird der Zuschauer mit klassischen Western-Melodien versorgt, US-Western, wohlgemerkt.

Dabei ist die Titelmelodie zwar eingängig und passend, aber kein Ohrwurm den man auch Tage nachdem man die Serie gesehen hat noch vor sich hindummen würde. Alles in allem kann man sagen dass die Musik passend ist und einen während des Schauens blendend unterhält. Mehr aber auch nicht.

Musik

Spaß

Wer Western mag, wird mit den Mavericks auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Natürlich darf man keine Allergie gegen schwarz-weiß-Filme haben, aber davon ab sind die Folgen sehr frisch und entsprechen nicht dem üblichen Klischee. Die Mavericks sind keine amerikanischen Revolverhelden, die einsam in den Kampf ziehen um dann in den Sonnenuntergang zu reiten.

Vielmehr sind die Mavericks Glücksritter des Westens, die sich bei Konflikten gerne raushalten und versuchen ihr Leben in der „Verbannung“ so angenehm und lustig wie möglich zu verbringen.

Sie spielen, lachen und wenn es zu einer direkten Konfrontation kommt laufen sie auch gerne mal weg oder geben klein bei, solange sie dem Ärger damit aus dem Weg gehen. Trotzdem haben sie ihr Hertz am richtigen Fleck und versuchen Anderen zu helfen, wenn das Übel überhand nimmt. Schade, dass es für Europa aktuell nur so wenige Folgen, quasi ein best-of, auf DVD zu kaufen gibt. Wer alle Folgen sehen und sein Eigen nennen will sollte diese aus den USA importieren und sich eine Abspielmöglichkeit für Region-Code 2 DVDs zulegen.

Spaß