Titel: Ghostbusters II
Dauer: 104 min.
Erscheinungsjahr: 1989
FSK: 12
Genre: Horror-Komödie
Ghostbusters II
Story
Nach den Vorfällen aus dem ersten Ghostbusters-Film ist es ruhig geworden um die Geisterjäger. Die Anzahl an paranormalen Vorfällen ist zurück gegangen bis sie schließlich den Nullpunkt erreicht hat. Viele New Yorker haben die Geschehnisse verdrängt und halten das Quartett mittlerweile für Schwindler. Einzig auf Kindergeburtstagen verdienen die ehemaligen Helden ab und zu noch ein paar Dollar, doch auch diese Quelle ist am versiegen, da He-man gerade dabei ist ihnen den Rang aufzulaufen, bzw. dies schon lange geschafft hat.
Dr. Peter Venkman (Bill Murray) hat sich von seinen Kollegen, sowie Dana Barrett (Sigourney Weaver) getrennt und hat seine eigene Fernsehen-Show in denen er fragwürdige Medien nach ihren noch fragwürdigeren Begegnungen der dritten Art befragt, nicht ohne dem einen oder anderen Rock hinterher zu rennen natürlich. So beginnt der zweite Teil der Geisterjäger. Das Quartett ist getrennt, bankrott und kurz vor dem aus, als eine Reihe ungewöhnlicher Ereignisse erneut ihr Interesse weckt. Nicht nur, weil Dana Barrett eine ihrer ersten neuen Kunden wird.
Wie sich heraus stellt, bahnt sich in New York erneut etwas großen an. Die Rückkehr des Fürsten Vigo, der, angetrieben durch den Hass und die negativen Emotionen der New Yorker, aus seinem Bild im Museum auszubrechen und in einen neuen Körper zu schlüpfen droht. Dummerweise hat sich der Fürst ausgerechnet das Baby von Dana Barett für seine Wiedergeburt ausgesucht. Doch die Ghostbusters sind ihm bereits auf der Spur.
So verrückt diese Idee klingt (vor allem weil die negativen Emotionen der New Yorker duzt rosa Schleim dargestellt werden) so gut ist sie. Nicht nur bietet sie eine Menge Stoff für lustige Horror-Situationen, sie paar auch wunderbar zum übertrieben verrückten Humor des ersten Teils und der Zeit an sich.
Schauspieler
Bill Murray, Dan Aykroyd, Sigourney Weaver und auch hier sind die Nebenrollen wieder exzellent belegt. Was soll man dazu noch sagen?
Man könnte bemängeln, dass Sigourney Weaver als besorgte Mutter nicht ganz so überzeugend wirkt wie als verängstigte Alienjägerin (oder Gejagte), aber das ist Meckern auf hohem Niveau und dient nur dazu die Zeilen voll zu bekommen und nicht nur Namen aufzuzählen. Aber die genannten Schauspieler werden ihrem Namen gerecht und damit ist nun wirklich alles gesagt.
Technik
Auch an der Technik hat sich nicht viel geändert. Schon der erste Teil konnte in dieser Hinsicht überzeugen und der zweite Teil tut es ebenso. Sei es ein joggender Geist, der mittels einer Geisterfalle von der Bahn gebracht wird, eine Fluss voll von schleimigen, rosa Gefühlsregungen oder ein Geisterzug, der durch unsere Helden, oder zumindest einen von ihnen hindurchbraust, die Effekte sind stimmig und auch heute noch schön anzuschauen. Wer natürlich ein modernes Effektfeuerwerk erwartet hat sich im Film, im Jahrzehnt und in der Webseite vergriffen. Alle anderen jedoch werden ihren Spaß haben.
Musik
Wie schwer es ist an einen Kultsong anzuknüpfen haben schon unzählige One-Hit-Wonder bewiesen. Auch in Ghostbusters II wurde das musikalische Team des Films vor eine solch schwere Aufgabe gestellt. Denn der Titelsong des ersten Ghostbusters-Film ist ein absoluter Hit und wird auch heute noch mit allen Filmen und Serien die folgten verbunden. Wie also soll man den Nachfolger zu einem solchen Song schreiben?
Ganz einfach. Man behält das musikalische Thema bei und übersetzt es in die aktuelle Zeit. Das funktionierte auch ganz gut wenn auch nicht perfekt. Die Songs aus dem Film passen wunderbar zu den Geschehnissen auf dem Schirm und die satten Sounds der Protonenpacks brummen in einem angenehm Bass die Namen ihrer Jäger. Da stört es eigentlich gar nicht, dass ich die Neuinterpretation des Ghostbusters-Song bereits wieder vergessen habe und während ich diese Zeilen schreibe glücklich das Originallied vor mich hin summe. Während ich den Film gesehen habe, haben Ton und Musik ihren Teil dazu beigetragen, waren nie nervig und wirkten nie aufdringlich oder Fehl am Platz. Im Gegenteil sind sie ein wichtiger Bestandteil der Atmosphäre. Die Tatsache dass ich mich nicht an den Titelsong erinnern kann obwohl er einen solch prominenten Vater hat und eine Spielerei mit dem Thema leicht hätte ins Auge gehen können zeigt nur, wie gut hier wieder gearbeitet wurde.
Spaß
Nennt mich einen Fanboy, den beiden ersten Teilen der Ghostbusters in allen Punkten eine 10/10 zu geben. Aber ich weigere mich irgendwo Punkte abzuziehen, nur um in irgendeiner Form Kritik üben zu können. Gibt es heutzutage bessere Special Effects? Sicherlich. Gibt es innovativere Geschichten? Natürlich.
Aber darum geht es hier ja gar nicht. Die Geschichte die der Film erzähl passt hervorragend zu dem was er sein will. Sie versucht nicht es allen Recht zu machen und an allen Ecken und Enden eine Moral zu bieten oder überraschend brutal oder sexy zu sein oder besonders tiefsinnig und metaphernreich. Nein, dieser Film ist ein Kunstwerk der ganz anderen Sorte. Er ist ein Kunstwerk weil er einfach nur das ist was er sein will und das dafür in Perfektion. Und dieser Film will Spaß machen und dieser Film macht Spaß. Also was wäre wohl die angebrachte Bewertung für diese Art von Film?