Entwicker/Publisher: HAL Laboratory/Nintendo
Einscheinungsdatum: 1992
Genre: Action / Jump’n Run
Plattform: GameBoy
Kirby ist eine sehr umstrittene Marke. Immer wieder hört man das Spiel wäre zu leicht oder zu kindlich. Zumindest beim neuesten Anleger für die Switch kann man das nicht behaupten. Das Spiel ist familienfreundlich und der Schwierigkeitsgrad ist gerade so gewählt dass es die meisten Spieler durchspielen können, aber nicht jeder alle Aufgaben des gesamten Spiels meistern und somit 100% erreichen wird.
Aber irgendwoher muss diese Einstellung das Spiel wäre zu leicht doch kommen. Wir schauen uns den Ursprung der Serie, welche auf dem NES und dem GameBoy liegt, an und bewerten wie diese Spiele sich heute noch schlagen.
Story
Die Bewohner des fiktiven Traumlandes leben glücklich und zufrieden, da die Glitzersterne sie mit allem versorgen was sie brauchen. Eines Tages jedoch kommen König Dede und seinen Schergen aus seiner Burg, die weit oben auf dem Berg Dede liegt, über das Land und stehlen alle Nahrung und die Glitzersterne. Während viele von seinen Vasallen im Traumland zurück bleiben kehr König Dede mit seiner Beute zurück zur Burg, wo er die Nahrungsmittel hortet und jedem seiner Anführer einen Glitzerstern anvertraut.
Um die verhungernden Traumländer zu retten macht Kirby sich auf zum Schloss, um König Dede zu besiegen und die Sterne und die Nahrungsmittel zurück zu bringen.
Das ist wohl der simpelste Weg so eine klassische gut-böse Geschichte zu erzählen. Stört das? Nein, definitiv nicht. Manchmal ist simpler besser als sich einen völligen Schrott aus den Fingern zu saugen. Aber was Besonderes, seien wir ehrlich, ist die Geschichte auch nicht. Sie ist eher funktional. Da man aber für diese Art von Spiel damals keine Story benötigt hat hätte ich sie auch gleich gar nicht bewerten können. So vergebe ich eine 06/10, um zu zeigen dass es Schlimmeres gibt.
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Gameplay
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Wer die neueren Kirby kennt denk nun wahrscheinlich an das Einsaugen der Gegner, um deren Fähigkeiten zu kopieren. Eine sehr schöne Gameplay-Mechanik, die hier leider keine Anwendung findet. Das heißt, das Einsaugen für das Kirby so berühmt ist schon. Nur die Fähigkeiten der Gegner werden dadurch nicht kopiert. Wir können diese Gegner lediglich wieder ausspucken um anderen Widersachern auf dem Weg Schaden zu zufügen.
Was das angeht ist Kirby also ein eher klassischer 2-D sidescrolling Plattformer. Und nicht nur was das angeht. Kirby hat sechs Bubble, die seine Lebensenergie anzeigen, und von denen er je einen verliert, wenn ihn ein Gegner erwischt.
Aufgefüllt werden diese mit klassischen Items, die in der Welt verteilt sind. Ebenso ist es möglich kurzzeitig unverwundbar zu werden wenn man den richtigen Gegenstand mitnimmt. Anders ausgedrückt: Kirby spielt sich wie ein klassisches Jump’n Run.
Naja, fast klassisch. Kirby kann sich aufplustern und somit schweben. Das bedeutet dass Hindernisse und Abgründe im Regelfall kein Problem darstellen sollten.
Das macht allerdings nichts. Denn es gebt genug andere Möglichkeiten Leben zu verlieren und ich fand den Schwierigkeitsgrad eigentlich ganz angenehm. Natürlich handelt es sich auch hier wieder um ein familienfreundliches Spiel, bei dem die meisten Gamer keine Probleme haben sollten den Abspann zu sehen und in diesem Fall gibt es auch keine 100% zu holen. Doch konzentrieren sollten man sich an der ein oder anderen Passage schon.
Das Einzige was wirklich ein wenig kurz gekommen ist, ist die Spielzeit. Wer Kirby in einem Rutsch durchspielen will sollte ca. 30-45 Minuten veranschlagen. Das ist schon wenig. Wenn man bedenkt dass das Spiel aus einer Zeit kommt in der es noch nicht selbstverständlich war seinen Fortschritt Speichern zu können aber auch irgendwie verständlich, denn das Modul von Kirby hat keine Speicherfunktion. Mehr als 2-3 Stunden hätte das Spiel somit ohnehin nicht haben dürfen. Immerhin gibt es einen „Plus“-Modus, indem man das Spiel mit mehr Gegnern schlagen kann.
Ich gebe dem Spiel eine 07/10 weil es ein schönes Spiel für nebenbei ist. Man muss sich nicht zu sehr konzentrieren, aber es spielt sich auch nicht alleine und macht einfach Spaß, wenn auch nicht auf Mario-Niveau. Und 30-45 min hat man immer mal um sich durch die Welt von Traumland zu saugen.
Steuerung
Die Steuerung von Kirby ist gewohnt gut. Und damit ist eigentlich auch alles gesagt. Der GameBoy hat zwei Tasten und ein Steuerkreuz, da gibt es nicht viele Möglichkeiten diese schlecht zu belegen. Und die Reaktionszeiten und das Handling an sich sind gut umgesetzt.
Das schweben fühlt sich ein wenig schwerfällig an, wie man es von einem übergroßen Luftballon erwarten würde, das Saugen und Spucken geht gut von der Hand. Sicherlich wird hier kein spielerisches Highlight eines Mario geboten, bei dem man das gefühlt hat ein Präzisionswerkzeug in Händen zu halten. Doch das ist im Falle von Kirby auch nicht nötig.
Design
Nicht jeder wird den schwarz-weißen oder doch eher leicht grünlichen GameBoy-Look mögen. Aber ich denke was das angeht wissen die Meisten Leser worauf sie sich hier einlassen. Und gemessen an den Möglichkeiten ist Kirby ein sehr schönes Spiel.
Die Level sind abwechslungsreich und hübsch, die Gegner ebenso und Kirby ist knuffig wie eh und je. Ich denke hier kann ich ruhigen Gewissens eine 08/10 vergeben.
Sound
Was piepst denn da so? Wer den Gameboy kennt wird seinen Sound hassen oder lieben. Ich schwebe bei einem guten GB-Soundtrack ja immer in einer Nostalgiewolke und störe mich nicht an fehlendem Raumklang oder überhaupt Klangbreite. Natürlich ist es einfach mit den wenigen tönen die der GameBoy hat ein nerviges Piepskonzert zu erzeugen. Doch das ist in diesem Fall glücklicherweise nicht passiert.
- Der Soundtrack von Kirby gehört jetzt nicht zu den Highlights die es auf dem Gameboy gibt, aber er gehört trotz allem zu den guten stücken. Ein wenig kindlich verspielt untermalt er wunderbar die Stimmung die von dem spiel ausgeht. Da das Spiel auch noch relativ kurz ist wird es auch nicht wirklich langweilig. Alles in allem ist der Sound somit wirklich gelungen.
Spielspaß
Kirby ist kurz, mittelschwer und sowohl was die Grafik als auch was die Musik angeht gelungen. Es ist quasi das perfekte Spiel für einen kleinen Nostalgietrip. Mehr allerdings auch nicht.
Das mag den ein oder anderen Enttäuschen, denn gerade als Gamer sucht man dann doch ganz gerne mal eine kleine Challenge oder taucht ein in ein größeres Ganzes. Beides ist ins diesem Fall nicht gegeben. Kaum hat man es sich in der Welt von dem kleinen Staubsauber gemütlich gemacht, da ist das Spiel auch schon vorbei.
Doch sollte man deswegen nicht den Spaß übersehen, den dieser kleine Kurztrip machen kann. Nicht immer hat man Zeit sich in ein komplexes Spiel einzufinden und manchmal will man einfach nur relaxed ein paar level aus seiner Kindheit abspielen ohne dabei aber gelangweilt zu werden. Und genau in diese Spart schlägt Kirby.
Wer also nicht auf der Suche nach einem alten Joystickbreaker oder dem 100h Schwarz-Weiß-Rollenspiel ist, der könnte hier durchaus fündig werden. Und wer es doch gerne ein wenig schwieriger haben will, der kann das Spiel im Plus-Modus starten für ein wenig mehr Gegner und ein wenig mehr challange.