- Titel: Bezaubernde Jeannie (I dream of Jeannie)
- Staffeln: 5
- Episoden: 139
- Länge: 25 min.
- Erscheinungsjahr: 1965
- FSK: –
- Genre: Komödie
Bezaubernde Jeannie
Bezaubernde Jeannie (I dream of Jeannie) ist eine Komödie aus dem Jahre 1965. Ausgestrahlt wurden 5 Staffeln mit insgesamt 139 Episoden von denen jede Folge um die 25 min. geht. Manch einer wird bei dem Jahr 1965 vielleicht in nostalgischen Gefühlen schwelgen, manch anderer wird sich fragen ob die Welt damals schon farbig war. Diese Frage ist schnell beantwortet: Ja, war sie. Und auch Filme und Serien wurden bereits in Farbe ausgestrahlt. Und auch schon damals gab es Filmtechniken und Tricks um Abseits des farbigen Bildes den Zuschauer in Verwunderung zu versetzen. Und diese sind in „Bezaubernde Jeannie“ gerade für eine Serie von 1965 besonders beeindruckend. Aber ich greife vor. Starten wir doch mit der…
Story
Nach einem missglückten Mondflug landet der Astronaut Anthony Nelson auf einer einsamen Insel, wo er eine alte Flasche findet. In besagter Flasche befindet sich die wunderschöne Jeannie, welche, wie der Name bereist sagt, ein waschechter Dschinn ist.
Doch entgegen den meisten Meistern die einen Dschinn finden, ist Anthony Nelson glücklich und mit seinem Leben zufrieden und hat gar keinen Bedarf an einem Dschinn. Er lässt die bezaubernde Jeannie also kurzerhand frei als er merkt, dass er gerettet wird. Jeannie ist damit allerdings nicht einverstanden. Immerhin war sie die letzten zweitausend Jahre in einer Flasche gefangen und wurde just von einem gutaussehenden, jungen Mann befreit.
Kurzentschlossen versteckt sie sich samt Flasche im Gepäck des Astronauten und bleibt fortan an seiner Seite, immer mit dem Ziel ihn zu heiraten.
Damit ist das Grundsetting für eine Menge lustiger Situationen geschaffen. Der gutherzige Anthony bringt es nicht übers Herz Jeannie fortzuschicken, welche durch eine Mischung aus Naivität, Tatendrang, Neugierde und Eifersucht für immer neuen Ärger sorgt.
Dabei sind die einzelnen Folgen nicht immer konsistent. Solange eine lustige Situation entsteht sind kleinere Löcher in der Geschichte durchaus erlaubt. So wird man sich stets fragen ob Jeannie ihrem Meister nun gehorchen muss oder nicht. Meist tut sie ja doch, was sie will. Dabei wird sicherlich auch das Rollenbild von Mann und Frau der damaligen Zeit auf die Schippe genommen.
Insgesamt sind diese kleinen Logiklöcher aber sicherlich verschmerzbar. Die einzelnen Folgen sind lustig, abwechslungsreich und machen einfach Spaß.
Schauspieler
Ein Großteil des Charmes der Serie geht mit Sicherheit auch auf die exzellente Wahl an Schauspielern zurück. Ob Larry Hagman (bekannt als J.R. aus Dallas) als Anthony Nelson, Barbara Eden als Jeannie oder Hayden Rorke und Bill Daily als Afred e. Bellows und Roger Healy, sie alle passen in ihre Rollen wie der Dschinn in die Flasche.
Man wird nie müde Dr. Bellows verwirrten Blick zu sehen wenn er sagt: „And he did it to me again“ oder Rogers Healys verschmitztes Grinsen, wenn er nicht weiß worum es geht, aber trotzdem voll Tatendrang dabei ist. Ganz zu schweigen von Jeannies leuchtenden Augen wenn sie eine „tolle Idee“ hat, wie sie ihrem Meister eine Freude bereiten kann.
Technik
Bezaubernde Jeannie ist ein bunter Kasten voller Trickraketen, die in jeder Folge erneut explodieren. Sicherlich sind viele der Techniken die damals verwendet wurden heutzutage Standard und nichts Besonderes mehr. Doch gerade in den späteren Folgen sind diese Tricks bis zur Perfektion gebracht worden.
Hierzu gehören vor allem das plötzliche Verschwinden von Gegenständen, im Raum schwebende Objekte oder Tiere und sogar Bäume, die plötzlich im Wohnzimmer auftauchen. Sieht man am Anfang noch Schnitte in denen die Szenen entsprechend manipuliert wurden, läuft in späteren Folgen der Film nahtlos weiter während Jeannie augenzwinkernd die Welt um sie herum ins Chaos stürzt. Besonders schön ist der unsichtbare Hund umgesetzt, der den Schauspielern vor laufender Kamera die Kleidung vom Leib reißt.
Musik
Wer kennt ihn nicht, den Sountrack der bezaubernden Jeannie? Das Titellied ist ein Ohrwurm, den man schnell mal vor sich hin summt, wenn man die Serie frisch gesehen hat. Und die immer wiederkehrenden Themen stimmen den Zuschauer wunderbar auf eine lockere, ungewöhnliche Komödie ein. Selbst das von der Protagonistin immer wieder gesungene (persische?) Lied untermalt wunderbar die Story und ihre Leichtigkeit. Dabei bietet die bezaubernde Jeannie keinen Soundtrack den man sich unbedingt für das heimische Wohnzimmer bestellen würde. Es bereitet lediglich den Weg für für die Zuschauer um sie darauf vorzubereiten wunderbar unterhalten zu werden.
Spaß
Bezaubernde Jeannie ist eine Serie die man definitiv auch heute noch schauen kann. Zwar wir dem Einen oder Anderen das Männer- und Frauenbild der Serie nicht gefallen und der Ein oder Andere könnte Mitleide mit Dr. Bellows empfinden, der oft als leidtragender Dritte aus den Folgen hervorgeht, doch wenn man die Folgen mit einer genügenden Portion Humor nimmt ist das alles verschmerzbar.
In den späteren Staffeln neigen die Episoden dazu nach einer lustigen Auflösung des Konflikts plötzlich zu enden ohne das übliche Ausklingen. Ich persönlich fand dies schade, doch bleiben die Folgen weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Wer also gerne alte Filme und Serien anschaut und sich nicht an einem veralteten Rollenbild stört (und auch 1965 haben Frauen schon gearbeitet und selbstständig gewesen, nicht dass jetzt jemand an das Mittelalter zurück denkt), der kann bei dieser Komödie bedenkenlos zugreifen.